Eigentlich sollte man meinen, dass nach nun 18 Jahren eine gewisse Stagnation eintreten würde und man sich auf sicheren Gefilden bewegen will, vor allem in einem so harten und ungnädigen Gewerbe wie dem Musikbusiness. Jedoch haben DE/VISION schon eine recht bewegte Geschichte hinter sich und auch so einige musikalische Experimente, wie eine Unplugged Session beispielsweise, welche alle auf die eine oder andere Art Einfluss auf das neue Album „Subkutan“ haben.
Egal ob „E-Shock“ oder das APHEX TWIN-artige „Not Made Of Gold“, welche wie eine Art Weiterentwicklung der „Void“ Songs angesehen werden können oder der Opener „Subtronic“ samt dem folgenden Titel „The End“, welche mit technolastigen Beats daherkommen, die aus der Session mit GREEN COURT entnommen worden sind. Egal woher sie ihre Ideen für ihre Vielfältigkeit in musikalischen Belangen auch her nehmen, gerade diese Verschiedenheit macht den Reiz von „Subkutan“ aus. Und wenn auch Titel wie beispielsweise „Star-Crossed Lovers“ ein öfteres Anhören oder Geduld erfordern, so passen sie doch alle in das Gesamtwerk von DE/VISIONs neuer CD. Vielleicht sind es auch jene Titel, die es Außenseitern schwer machen, sich mit dieser Art von Musik anzufreunden. In meinem CD-Player wird „Subkutan“ auf jeden Fall noch so einige Runden drehen, wenn ich auch sagen muss, dass das XAVIER NAIDOO-inspirierte Stück „In Dir“ lieber als B-Seite auf einer Single verbraucht hätte werden sollen.
Ein Aufruf an alle Metalheads: Lasst von DE/VISION „Subkutan“ beim ersten Date laufen, kommt sicher gut, und wahrscheinlich auch bei euch und lasst CANNIBAL CORPSE mit „Fucked With A Knife“ als Stimmungserzeuger mal außen vor.