TORTURE KILLER - Swarm!
Label: Metal Blade
Chris Barnes ist ja ein alter Haudegen in der Szene. Zuletzt hat er SIX FEET UNDER seinen Stempel aufgedrückt. Die Band ist aus der Death Metal-Szene nicht wegzudenken. Ob es Langeweile, der Wunsch nach neuer Herausforderung oder nur ein Gefallen war. Barnes hat sich nicht lange bitten lassen und ist bei einer finnischen Band als Shouter eingestiegen: TORTURE KILLER. Deren Bewerbungsexemplar für die Death Metal-Welt liegt nun vor. „Swarm!“ nennt sich die Scheibe. Das Rad neu erfindet die Truppe nicht. Sisyphos wird sich bedanken.
Das Intro verspricht viel. Es impliziert fein ausgeklügelten Death Metal, basierend auf sehr guten Gitarren. Es steigt das Interesse auf das, was danach kommt. Mit dem ersten Lied überzeugt TORTURE KILLER noch, die Finnen halten den hohen Maßstab des Intros. Vor allem gefällt das harmonisch auslaufende Finish, Barnes gefällt. Sein Organ hebt sich nicht von der Produktion auf Scheiben SIX FEET UNDERs und alter CANNIBAL CORPSE ab. Mag ja im Grunde genommen kein Hindernis sein. Aber: Dieses Projekt, 2002 eigentlich als Spaßprojekt begonnen, klingt dadurch nur noch mehr nach Plagiat von Barnes’ Hauptband. Auch das musikalische Grundgerüst hat ganz gezielte Parallelen. Nun muss man zum Hintergrund wissen, dass Chris Barnes für das Album „Swarm!“ sechs Lieder beisteuerte und auch an den Lyrics mitfeilte.
Der Vorwurf, ein Plagiat zu sein, ist den Finnen nicht fremd. Gitarrist Jari Laine redet auch offen darüber. Es stört ihn nicht, da „wir schon vor dem Einstieg von Chris als Kopie bezeichnet wurden“, sagte er in einem Interview. Die Musik von TORTURE KILLER sei nicht originell, dafür aber genau das, was die Truppe machen wolle.
In der Tat. Der Gitarrist trifft den Nagel auf den Kopf. Wobei es auf „Swarm!“ lichte Momente gibt. Vor allem dann, wenn die harmonischen Gitarrenriffs Einzug halten. Dann erhält TORTURE KILLER eine feine Nuance, die die Band von anderen dieses Genres abhebt. Leider sind diese Momente zu selten. Großteils geben sich die Finnen samt Chris Barnes dem traditionellen Death Metal hin und vergessen auf ein geregeltes Maß an Einfallsreichtum. Schade. So hebt sich die Truppe wirklich nicht von vielen anderen Genossen ab. Das ist Anachronismus. Vor über zehn Jahren gab es übrigens eine Band, die noch zu Hoch-Zeiten des traditionellen Death Metals Innovation bewies: THANATOS – von ihr hörte man irgendwann nichts mehr. Auch Schade.




www.torturekiller.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Swarm!
2. Forever Dead
3. A Funeral For The Masses
4. Multiple Counts Of Murder
5. Obsessed With Homicide
6. Sadistic
7. Cannibal Glutony
8. I Killed Yo
9. Heading Towards The Butchery
10. A Violent Scene Of Death
Gesamtspielzeit: 34:43

Philipp
Weitere Beiträge von Philipp

Weitere Beiträge über TORTURE KILLER

CD-Bewertung
3 Stimme(n)
Durchschnitt: 5
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
2 Stimme(n)
Durchschnitt: 4
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 06.03.2006
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: