DEMIGOD - Slumber Of Sullen Eyes / Unholy Domain
Label: Xtreem Music
"Dark Recollections" und "Left Hand Path" - 1990. "Into the Grave", "Where no Life Dwells" und "Like an Everflowing Stream" - 1991. Allesamt Alben, welche die Szene geprägt haben und beinahe zeitgleich im hohen Norden das Licht (oder das Düster?) der Welt erblickt haben. Kaum ein Anhänger des brachialen, modrigen Schweden-Todmetalls kommt heute darum herum, in einem Atemzug Größen wie (frühe) ENTOMBED und GRAVE, DISMEMBER, UNLEASHED oder auch CARNAGE und NIHILIST zu nennen, etwas seltener (jedoch zu Unrecht) fallen dann schon Namen wie SEANCE, GROTESQUE (damals noch mit Tompa in tiefsten Stimmlagen unterwegs) oder auch den mir hier vorliegenden DEMIGOD, welche neben dem grandiosen Debüt "Slumber of Sullen Eyes" - welches lange Zeit vergriffen war und nun durch das spanische Krachlabel Xtreem Music wieder Einzug in die heimischen Stereoanlagen erhalten kann - lediglich ein weiteres Album einspielten. Jenes wurde eine Dekade nach dem Debüt veröffentlicht, trug den Namen "Shadow Mechanics" und war - um es milde auszudrücken - seltsam geraten.
Nichts desto trotz kann man dem damals noch überdeutlich minderjährigen Quartett - Fronter Esa Linden, welcher einen Großteil der Stücke im Alleingang komponierte, muss damals rund 15 Jahre alt gewesen sein - neben ihrem berechtigten Kultstatus durchaus auch jene Qualitäten zuschreiben, die auch die Frühwerke der oben genannten Größen mit Recht tragen: geheimnisvoll, brachial und melodisch zugleich (auch wenn man niemals in IRON MAIDEN-lastiges Solieren ähnlich wie bei DISMEMBER vorstößt) wissen die jungen Finnen, nebst atmosphärischem Intro elf eigenständige, ausdrucksstarke, abwechlungsreiche - typisch schwedische - Stücke abzuliefern, die auf jener Neuauflage zudem auch noch um jenes Material erweitert wurden, welche zusammengefasst das 1991er-Demo "Unholy Domain" ergaben.
DEMIGOD anno 1992 - das war Brachialkultur in Reinform mit Echtheitszertifikat, und auch heute noch zweifelsohne ein zeitloses Album, welches nicht nur Anhänger der oben genannten Formationen erfreuen wird können, sondern auch neben früheren VADER- und mittleren CARCASS-Veröffentlichungen durchaus brilliert - und ja, auch soundtechnisch!
Hier kracht und knarrt es, tonnenschwer wird einem die Last auf die Brust gedrückt, die der vermodernde Tote - von Maden durchfressen - vormals seinen Grabstein nannte; Verwesungsgeruch macht sich breit, durch Nebelschwaden stampft eine Armee aus Untoten im Gleichtakt gen Stage, um das ergraute, bereits in Büscheln abfallende Haupthaar zu einer der besten Veröffentlichungen der frühen Neunziger zu schütteln. Rise, rise from the grave!

www.demigod.tv


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Apocryphal (intro)
2. As I Behold I Despise
3. Deadsoul
4. The Forlorn
5. Tears Of God
6. Slumber Of Sullen Eyes
7. Embrace The Darkness / Blood Of The Perished
8. Fear Obscures From Within
9. Transmigration Beyond Eternities
10. Towards The Shrouded Infinity
11. Perpetual Ascent
12. Darkened
13. Perpetual Ascent
14. Anxiety
15. Reincarnation
16. Succumb To Dark
Gesamtspielzeit: 64:21

macabre
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Beitrag vom 01.03.2006
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