SLIPKNOT-Masken und spanische Texte – uärgh. So jedenfalls meine erste Reaktion auf GOREGAST. Noch so ein Originalitäts-Überfall wie LOS LOS? Aber es hat sich gelohnt trotz dieser stilistischen Ungefälligkeiten tiefer reinzublicken: Da gibt es nicht nur spanische Lyrics, sondern auch deutsche, und die lauten „Karl“, „Die schönste Blume“ und „Terrassen am See“ - und das Cover ziert ein ungemein schlecht gedrucktes, aber begnadet gezeichnetes Bild von mörderischen Häschen, Füchsen und Dachsen. Spinnen GOREGAST? Definitiv – aber in erfreulich qualitativem Grind-Gewand.

Denn musikalisch geht es nicht nur hart, sondern auch recht fähig zur Sache – die Mannen mit den Masken wissen, wie man ein gepflegtes Deathgrind-Brett fährt, und das ist trotz der textlich-konzeptuellen Spinnerei eigentlich erstaunlich normal, aber höchst effektiv. Leise, aber ziemlich klar produziert sind sie überdies noch, feine Sache das. GOREGAST waren übrigens von 1993 bis 1997 als DISTRESS aktiv (die musikalische Erfahrung kommt nicht von ungefähr), haben sich aber bei ihrer Reformierung 2004 umbenannt, da der alte Namen inzwischen weg war. Und GOREGAST kommt von der Oderbruch-Gemeine Gorgast. Noch Fragen?