DEATHEVOKATION - Blood Demo 2005
Label: Xtreem Music
Eine Veröffentlichung, die man nicht kaufen sollte, aber eine Band, die man sich unbedingt merken muss. Ja wieso denn das? Ganz einfach, bei diesem Demo handelt es sich nur um einen Vorgeschmack auf das Debütalbum der vier Kalifornier, welches noch dieses Jahr erscheint. Und angesichts der Tatsache, dass es hier nur drei Songs zu hören gibt und man Musik wie diese sowieso seit Ewigkeiten nicht mehr von einer jungen Band gehört hat, sollte man die weiteren Monate Wartezeit auch noch irgendwie schaffen.

Das „Blood Demo 2005“ entstand „under the heavy influence of beer and ASPHYX“ und während das erste vielleicht die geringe Songanzahl erklärt (ich stelle mir da ein um 3 Uhr morgens im Studio gelalltes „Oida, i kaun nimma… loss ma’s“ vor), lässt das zweite durchblicken, mit welcher Musik wir es hier zu tun haben. Old School Death Metal natürlich. Neben ASPHYX stehen hier vor allem BOLT THROWER, bei den ganz langsamen Parts auch das Debüt ihrer Landsmänner PARADISE LOST, sowie generell AUTOPSY und vor allem UNLEASHED Pate. Auch der Sound passt dazu wie die Faust aufs Auge, Bandchef Götz und Dean Robinson haben es geschafft, das Demo wie eine Topproduktion aus – na ja sagen wir einmal - dem Jahre 1991 klingen zu lassen.
Die drei eigentlichen Songs (neben zwei atmosphärischen Zwischenplänkeleien) nennen sich „Embers Of A Dying World“, „The Monument“ und „Blood“ und gehen in oben angesprochene Richtung, was einerseits mein für den Todesmetall der frühen Neunziger schlagendes Herz ein wenig schneller schlagen lässt, andererseits meinen noch nicht ganz durch geistreiche Getränke vernichteten Verstand etwas skeptisch werden lässt. Denn so wahnsinnig toll sind DEATHEVOKATION auch nicht, die Originale haben nicht nur den Authentizitätsbonus, sondern sind teilweise auch eingängiger und packen nicht soviel überflüssiges in ihre Songs, welche irgendwie mehr Spaß machen als die manchmal doch etwas beliebig dahin tröpfelnden der Jungspunde aus La Jolla, CA. Das erinnert mich dann alles ein bisschen an den Beginn dieser Hardrock-Retro-Welle vor ein paar Jahren, wo auch bald klar war, dass das gepflegte und durchaus auch gekonnte aber eben zu genaue Zitieren alter Größen bald nur noch zum Gähnen anregen wird. Also auch deswegen eine Band, die man sich vorerst vielleicht nur merken sollte.

Fazit: abwarten. Das bei Xtreem Music erscheinende Debüt wird man sich aber auf jeden Fall zumindest anhören müssen. Naja - und wenn das passt und CHAOSBREED dann noch mit einer Veröffentlichung daherkommen, die ähnlich stark ist wie ihre erste… dann erfüllt sich meine Prophezeiung und der Old School Death Metal löst den Metalcore ab und ihr werdet das Geld brauchen, das ihr durch den Verzicht auf das „Blood Demo 2005“ gespart habt, für die Flut an Releases, die auf den Markt schwappt. Umgekehrt kommt’s dann auf eine aktuelle CD mehr oder weniger auch nicht an und ihr könnt mit dem „Blood Demo 2005“ posen und sagen, ihr wart schon ganz am Anfang dabei.
;)

www.deathevokation.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Embers Of A Dying World
3. Embers Outro
4. The Monument
5. Blood
Gesamtspielzeit: 24:53

Kronos
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Beitrag vom 28.02.2006
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