NECROMANTIA - Ancient Pride
Label: Black Lotus Records
Na hallo. Ist diese CD wirklich der dritte Teil der großen NECROMANTIA-Wiederveröffentlichungstour, oder hat sich da heimlich ein Kuckuckssilberling in die Hülle geschlichen? Noch mal schnell nachgesehen… Nein wirklich, das Teil stammt von den Griechen.

Na, "Hut ab!" muss ich da aber sagen. War ich von den beiden ersten Teilen - gelinde gesagt - enttäuscht, kann mich „Ancient Pride“ doch allen ernstes in Verzückung versetzen. Was hier teilweise geboten wird, ist endlich mal der altbackene und bodenständige Black Metal früherer Tage, wie er einem schon vom Debüt weg versprochen wird. Gut, bei den ersten Sekunden des Openers erklingen schreckliche Keyboardtöne, doch die sind schnell vergessen, da man sich von da an auf die essenziellen Dinge beschränkt. Der Song lässt endlich den Funken überspringen, auf den ich bei den ersten beiden Alben vergeblich gewartet habe. Die Strukturen sind hier endlich mal überschaubar und recht simpel gestrickt, dennoch gibt es einiges an Abwechslung und die Vocals harmonieren auch gut mit der Musik. Das Trademark der Griechen schlechthin, die Bassgitarren, kommt auch hier verstärkt zum Einsatz, doch wirkt „The Shaman“ selbst dadurch noch immer stimmig. Gleich im Anschluss danach überrascht man uns mit einem episch anmutenden Schmankerl, das mit folkloristischen Elementen versehen wurde aber auch mit rasanten Parts aufwarten kann. Hier hätte man noch den teilweise eingesetzten Sprechgesang eliminieren, und somit noch mehr Pluspunkte sammeln können. Mit „For The Light Of My Darkness“ verlässt man den schwarzmetallischen Trip und lenkt mit Siebenmeilenstiefeln in einen gelungenen 80er
Jahre Metalsong mit guten Riffs ein, der mit einigen atmosphärischen Teilen verfeinert wurde und vollauf überzeugen kann. Danach folgen noch Covertracks von MANOWAR und IRON MAIDEN, die dem guten Anfangstrio jedoch nicht das Wasser reichen können. Zu guter Letzt wird dann aber wieder die dunkle Seite der Macht ausgepackt. „Spiritforms…“ prescht schön nach vorne los, hat genügend ruhige Momente, um seine Wirkung vollauf entfalten zu können und hat auch einen bestechenden Sound im Gepäck.

Ich muss sagen - ich bin begeistert von der überwältigenden Steigerung im Vergleich zu den beiden Vorgängern. Warum dann die eher zurückhaltende Bewertung? Dies hängt damit zusammen, dass „Accient Pride“ dennoch kein Ausnahmewerk ist, man zwei eher miese Coverversionen raufgepackt hat und dadurch ein Drittel überflüssiges Material mitverkauft wird. Sollte ihnen zum letzten Teil der Sage ein ähnlicher Quantensprung gelungen sein, würde ich die ersten beiden Werke als „Jugendsünden“ durchgehen lassen.

www.necromantia.tk


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Shaman
2. Ancient Pride
3. For The Light Of My Darkness
4. Each Dawn I Die
5. Bonus Tracks: The Numer Of The Beast (iron Maiden Cover)
6. Spiritforms Of The Psychomancer
Gesamtspielzeit: 32:28

Juergen
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Beitrag vom 27.02.2006
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