NECROMANTIA - Scarlet Evil, Witching Black (re-release)
Label: Black Lotus Records
Nachdem die Neuauflage des Debütalbums nicht gerade der durchschlagende Erfolg war, ging ich mit geringen Erwartungen an den zweiten Longplayer der Griechen heran. Und siehe da, meine Erwartungen wurden minimal übertroffen.

Der trotz digitaler Überarbeitung immer noch indiskutable Sound hat sich im Vergleich zu „Crossing The Fiery Path“ zwar genauso wenig verändert wie die Tatsache, dass NECROMANTIA es einfach nicht draufhaben, mitreißende Songs zu komponieren, doch findet man hier immerhin schon einige Passagen wieder, die einem ein wenig Mut zusprechen. Vor allem das für die Griechen schon beinahe eingängige und einfach gestrickte „Black Mirror“ sticht als bester Song der ersten beiden Alben heraus. Der Anfang schleppt sich gemächlich im Stile von BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE ziemlich rockig aus den Boxen, doch wird hier recht bald das erste Mal (aber auch einzige Mal) so richtig ein leidenschaftliches Feuer entzündet, das wirklich Lust auf mehr macht. Im Mittelteil treten dann wieder die für NECROMANTIA typischen Klischeeeinschübe ans Tageslicht und es wird auf Teufel komm raus versucht, möglichst atmosphärisch, okkult und experimentell zu klingen. Schade eigentlich, denn der Song hätte sonst wirklich überzeugen können. Ab „Pretender To The Throne (Opus I: The Userper’s Spawn)“ geht’s dann jedoch leider schon wieder bergab in die Tiefen der Unterdurchschnittlichkeit. Zwar kann der Song noch das eine oder andere Mal für Aufregung sorgen, der übertriebenen Einsatz der beiden Bassgitarren, die häufigen Tempowechsel kombiniert mit dem eher wirren Songaufbau lassen den Ruf nach der „Skip-Taste“ jedoch immer lauter werden. Mit „The Arcane Light Of Hecate“ schießt man dann aber den Vogel ab. Diesen Track als Song zu bezeichnen, wäre maßlos übertrieben, denn außer einer instrumentellen Begleitung (mit Saxophonpassagen!!! im Jazzstil) zum langweiligen Sprechgesang passiert hier rein gar nichts. Doch auch Wagner’s „Ritt der Walküren“ muss als Intro herhalten, um durch einen dilettantischen Übergang in „Pretender To The Throne (Opus II: Battle At The Netherworld)“ überzugehen. Ganz zum Schluss müssen auch noch MANOWAR dran glauben, denn ihr „Demon’s Whip“ wird in unverkennbarer Art von NECROMANTIA gecovert.

Eine Steigerung zum Debüt ist sicherlich zu vernehmen, wenngleich dies auch nicht unbedingt schwierig zu bewerkstelligen war. Mit Sicherheit haben die Jungs aber ihren eigenen Stil gefunden, den ihnen so rasch auch keiner nachmachen werden wird. Hoffe ich zumindest. Was bleibt sind ein paar Hoffnungsschimmer und die Gewissheit, dass ich meinen Ohren „nur“ mehr zwei Alben dieser Band zuführen muss.

www.necromantia.tk


2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Devilskin
2. Black Mirror
3. Pretender To The Throne (opus I: The Userper’s Spawn)
4. The Arcane Light Of Hecate
5. Scarlet Witching Screams
6. The Serpent And The Pentagram
7. Pretender To The Throne (opus Ii: Battle At The Netherworld)
8. Spiritdance
9. Bonus Track: Demon’s Whip (manowar-cover)
Gesamtspielzeit: 53:58

Juergen
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Beitrag vom 27.02.2006
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