Spaß-Combo der Nation. Was wäre der Metal ohne A.O.K.? Er wäre umso ernster. Wie gut, dass die Jungs ihren Hirnblähungen freien Lauf lassen, rausrülpsen, was ihnen in den Sinn kommt. Und schon sind wir auf dem Niveau der Band, das auch auf „Dreilochbegehbar“ Einzug hält.
Tendenziell widmen sich A.O.K. zumeist einem Schwerpunktthema - waren es auf der vorigen Scheibe „Kinderlieder“, so ist es jetzt der Beischlaf in all seinen vielfältigen Facetten. Nicht umsonst heißt das Album „Dreilochbegehbar“. Gut, so manche Frau könnte sich angesichts des Titels politisch verfolgt fühlen und ins Frauenhaus rennen. Die Jungs machen doch nur Spaß. Wahrscheinlich sind sie privat ganz prüde Menschen…
Es reiht sich wieder mal ein Quatsch an den anderen, ein Blödsinn jagt den nächsten. Was will man schon erwarten angesichts der „Fleischpeitsche“, „Arschgeweih auf Hinterlader“ und „Schwing Dein Ding“? Nachgestellte akustische Szenen aus Pornofilmen inklusive. Das Ganze mit abstrusen Texten, die nur im Vollsuff entstanden sein können und deshalb Unterhaltungsgrad höchsten Grades haben, basierend auf akzeptablem musikalischem Grundgerüst. Doch es geht nicht nur um die schönste Nebensache der Welt. Reinhard Meys „Über den Wolken“ erfährt ebenfalls eine Neuauflage wie die Variante von S.O.D.s „Speak Hessisch Or Die“ in Deutsch. Genial die Vertonung von Röschenhof – ein einst ernste gemeinte Anruf eines senilen und aggressiven Rentners beim Radiosender, der täglich über den Äther laufende Geburtstagsgrüße an Senioren im Röschenhof und nicht Rös’chenhof (von Rose) richtet. Der Kinder fressende Krokodil Schnappi wird bei A.O.K. zu „Assialkisexidrogi“, aus dem MajahiMajaho-Gesabbel in Dragostea din tei wird „Marihuahi, Marihuoho, Marihuana“. Es geht kaum unterirdischer. Das macht die Hessen aber aus. Partymucke vom Feinsten.