Drehen wir das Rad der Zeit etwas zurück. In die 90er Jahre, genauer gesagt 1991. Eine Scheibe kam heraus, ein Meilenstein in der Geschichte des Death Metals. DISMEMBER sorgten für Aufhorchen. In der Fachpresse war ihr Debüt „Like An Ever Flowing Stream“ hochgelobt. Es war auch eine geniale CD. Sie vereinte eine kompromisslose Brachialität mit eingängigen Harmonielinien, basierend auf treibend-nüchternen Riffs. Hinzu kam ein grandioser Einfallsreichtum. Anno 2006 bringen die Schweden ihr neuestes Werk mit dem Namen „The God That Never Was“ heraus. Kein Vergleich zum Debüt. DISMEMBER hat das Rad der Zeit nicht weitergedreht.
Gewiss: die Brachialität ist immer noch da. Die Gitarren sägen weiter, Sänger Matti Karki schreit sich weiter die Lunge aus dem Hals. Wo ist aber die Variabilität hin? Keine Spur mehr von den alten Tagen. Stattdessen nudelt die Band ihre elf Lieder herunter, keines will so richtig im Gehörgang hängen bleiben, sich am Trommelfell festhaften. Hinzu kommt, dass viele Passagen an schon Dagewesenes erinnern.
Es sind nur wenige Ausnahmen, die für Interesse sorgen. Darunter Lied Nummer drei, „Time Heals Nothing“. Der Refrain ist auf ein Riff aufgesetzt, wie man es einst von EDGE OF SANITY kannte. Seltsam das Instrumental „Phantoms (Of The Oath)“. Für DISMEMBER ungewohnt melodiös - das Stück geht schon fast in den Power Metal-Bereich. Insgesamt gesehen überzeugt „The God That Never Was“ nicht. Kein Aha-Effekt. Irgendwie erinnert das Album an die alten ENTOMBED. Schade.
Veröffentlichung: voraussichtlich 24. März.