Mit 700.000 verkauften Einheiten ihres Vorgängeralbums „The Silence In Black And White“ sicher einer der großen Absahner der ach so populären Emo-Welle in Amerika, gibt es nun schon wieder ein neues Werk von HAWTHORNE HEIGHTS. Ich befürchte, eine Abklatschplatte ihrer Erfolgs-CD.

Klar ist dieses Genre mittlerweile ausgelaugt wie ein staubtrockener Schwamm, jede Band versucht erfolglos am Thron von THURSDAY zu rütteln, die meiner Meinung nach die Meister ihres Faches sind. Einen Ausbruch an Innovation und Spielwitz sollte man sich hier nicht erwarten, die Songs sind geradlinig, emotional, und gehen manchmal sogar direkt ins Tanzbein. Der deutliche Drift in Richtung Pop erhöht den Mitsingfaktor der einzelnen Songs und gibt der Band einen Drall in eine neue Richtung. Dieses Vorhaben geht größtenteils auf, textlich ist man allerdings nicht immer auf Ballhöhe. Die Stimme von JT Woodruff ist in melodiösen Parts deutlich besser aufgehoben als in einem halbminütigen Schreikrampf. Genau dort liegen auch die Stärken dieser Platte. Der Gesang besticht durch Eingängigkeit, Schlagzeug und Bass sind ungewohnt druckvoll, treiben nach vorne. Dort wo ähnliche Bands sich zum wiederholten Male selbst kopieren und in einem öden Einheitsbrei versinken, muss man HAWTHORNE HEIGHTS zu gute halten, hier klar Stellung beziehen zu können.
Highlights sind „Saying Sorry“ und das extrem eingängige „I Am On Your Side“.

Bleibt die Frage, wie das Ganze beim nächsten Album aussieht. Konsequente Weiterentwicklung der eigenen Stärken oder der nächste stilistische Hakenschlag in eine neue Richtung. So gut, wie sie jetzt klingen, waren sie vorher jedenfalls noch nicht.