Und die dritte Grindcoreformation strapaziert innerhalb kürzester Zeit meine Anlage, zum Glück aber nicht meine Nerven. Zumindest nicht im umgangssprachlichen Sinn, denn um bei ZUBROWSKA mit zu kommen, müssen die Synapsen schon ganz schön schnell hupfen und sind daher ganz nach dem Geschmack meiner linken (also der analytischen) Hemisphäre…

Die Franzosen mit dem polnisch anmutenden Namen machen dort weiter, wo sie mit „One On Six“ aufgehört haben. Soll heißen, der klassische Grindcorepfad wird zugunsten neumodischen Krachmachens mit Hirn immer weiter zurückgelassen. Es wird noch mehr auf Abwechslungsreichtum bei den Stimmen gesetzt, das Verhältnis Geschwindigkeit zu seltsame Ideen (verquere Grooves, aberwitzige Technikspielereien bei Tempo 360, ungewöhnliche Takt- und Harmoniespinnereien, unglaubliche Breaks…) verschiebt sich weiterhin Richtung zweiterem und überhaupt ist alles besser… bis vielleicht auf die Songtitel, denn eine Perle wie „When Satan Plays Disco People Die“ (siehe Vorgänger) gibt es diesmal nicht. Aber das kann man dem Quintett verzeihen, denn die Musik auf „Family Vault“ setzt genau das um, was der Titel des letzten Tracks des Vorgängeralbums uns sagen will.

Wem DILLINGER ESCAPE PLAN nicht mehr den richtigen Kick verschaffen, der sollte sich das hier einmal zum Frühstück genehmigen und der Tag wird ein schöner.