CRYSALIS - Herbstfeuer
Label: Eigenproduktion
Mit dem Namen CRYSALIS werden wahrscheinlich die Meisten (noch) nichts anfangen können. Kein Wunder: Hat man mit „Herbstfeuer“ doch die erste offizielle Promo CD am Start. Bereits im Jahre 2004 veröffentlicht, versuchen die zwei Herren Djardes (Gitarre) und Cid (Drums) rund um die hübsche Sängerin und Bassistin Chrys nun einen Plattenvertrag einzuheimsen. Dass dies noch nicht passiert ist wundert mich schon ein wenig, denn die Mucke der drei Deutschen ist sehr originell und eigenständig.

Von der Band selbst als „Thrashin` Gothic Metal“ beschrieben, hört sich der Sound für mich wie eine Mischung aus Folk und Gothic Metal mit schwarzmetallischen Einflüssen an. Natürlich sind auch Thrash Elemente zu finden, welche CRYSALIS zu einer sehr eigenständigen Truppe machen. Mit dem Opener „Feuer“ beginnt die zehn Track und gut 50 Minuten lange Promo Scheibe. Nach einer ruhigen Gitarren-Einleitung ertönt die Stimme von Chrys, welche die deutschsprachigen Lyrics sehr authentisch rüber bringt. Es ist immer eine Gradwanderung wenn man nicht auch Englisch singt. Da man hierzulande die Texte ohne Probleme versteht hört man automatisch sehr genau auf deren Inhalt. Doch CRYSALIS brauchen sich diesbezüglich nicht zu verstecken. Bei Song Nummer zwei „Kriegstrauma/Traumgespinnst“ hört man jedoch eine männliche Stimme, obwohl den Großteil der Texte von Chrys gesungen wird. Hier wird laut Info der Band inhaltlich „die gesichts- und traumlose Massengesellschaft in Michael Ende´scher Metaphorik angeprangert“. Mit den Titeln „Blinding“, „Stormchild“, „Grief“ und „The Door“ sind auch Nummern in englischer Sprache vertreten. „Mottentanz“ ist ein gut eineinhalb minütiges instrumentales Gitarrenstück, welches den Weg zu dem darauf folgenden „Winterstürme schon im Herbst“ ebnet. Hier wechseln sich männlicher und weiblicher Gesang ab beziehungsweise tauchen gemeinsam, wie auch in diversen anderen Nummern, auf. Die Musik dieses Songs ist abwechselnd schleppend langsam und dann wieder treibend schnell. Im Hintergrund tauchen auch gezielt eingesetzte Keyboardklänge auf. Mit „Blinding“ im „Humppa Chanson Mix" ist eine ziemlich schräge Nummer vertreten, die einmal mehr durch ihren einzigartigen Abwechslungsreichtum zu überzeugen weiß. Ein weiterer Anspieltipp ist „Vorabendlicher Abgesang“, der mit stampfenden Drums beginnt. Die gute Gitarrenarbeit und der krächzende Gesang überzeugen auf ganzer Linie. Zwischendurch wird das Stück durch akustische Gitarren und Sprechgesang unterbrochen, was für mich ein Beispiel für die Folkanteile der Band darstellt.

Nach dem ersten Durchlauf hinterlässt der Silbering einen durchaus guten Eindruck, welcher sich auch nach mehrmaligem Anhören nicht verändert. Drücken wir also gemeinsam CRYSALIS die Daumen, damit sie bald ein Label finden, das ihre Musik den entsprechenden Rahmen bietet.

www.crysalis.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Feuer
2. Kriegstrauma/Traumgespinnst
3. Blinding
4. Stormchild
5. Grief
6. Vorabendlicher Abgesang
7. Mottentanz
8. The Door
9. Blinding
Gesamtspielzeit: 52:41

Gunther
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Beitrag vom 30.12.2005
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