REQUIEM - Government Denies Knowledge
Label: Massacre Records
Wie viele wissen, bin ich ja Vorarlberger und wer in Geschichte aufgepasst hat weiß auch, dass „wir“ uns mal der Schweiz anschließen wollten.* Wäre das passiert, wäre ich jetzt ganz schön stolz auf meine Eidgenossen, denn was die Schweizer REQUIEM hier abliefern, ist, ohne zu übertreiben, ein prächtiges Stück Death-Metal der gehobenen Klasse.

Ohne Rücksicht auf Verluste wird hier volles Brett gefahren. Drummer Reto Crola bereitet mit seinem versierten technischen Spiel ein solides Fundament und trotz der überwiegend nah an der Lichtgeschwindigkeit liegenden Doublebass vergisst er nicht, dass er das Schweizer „Groove“-Uhrwerk der Band ist. Bassist Ralf Winzer fügt sich perfekt ins Gesamtbild ein und sorgt seiner Berufung entsprechend für eine druckvolle Fassade. Das Gitarren-Duo Phil Klauser und Ralph Inderbitzin machen auch keine Gefangenen und shredden, was das Zeug hält. Sänger Michi Kuster versteht sein Handwerk auch und hält mit seiner abwechslungsreichen, und das mag ein wenig witzig klingen, angenehmen Stimme das Lot gerade, um ein anständiges Death-Gebilde im Florida-Style entstehen zu lassen.

Zehn Tracks beinhaltet die insgesamt dritte CD der Schweizer, wenn auch dieses Output das erste unter Massacre-Records darstellt. Da kann man übrigens gratulieren, sowohl der Band, die endlich einen starken Partner an ihrer Seite hat, als auch der Plattenfirma, die wohl die derzeit beste schweizer Death-Partie an Land gezogen hat. Verglichen mit österreichischen Verhältnissen würde ich REQUIEM mit PUNGENT STENCH in etwas jüngeren Jahren gleichstellen.

Vom Sound her lässt „Government Denies Knowledge“ keine Wünsche offen. Alles gestochen scharf und hammerfett SELBST-produziert (Phil Klauser) und durch Jean-François Dagenais (KATAKLYSM) an den Reglern professionell verfeinert. Das Cover stammt von Anthony Clarkson (für EXODUS,…) und rundet das Gesamtbild wunderbar ab.

Fazit: Dieses Werk zeigt, dass aus einer U-Band mit viel Enthusiasmus und Einsatz eine aufstrebende „Newcomer“-Band werden kann. „Christkind“-Bonuspunkte spielen aber nicht, denn 7,5 Punkte gibt es bei www.earshot.at nicht.


* „Nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und der Gründung des Staates Deutsch-Österreich ergab die Bewegung für den Anschluss an die Schweiz in einer Volksabstimmung 1919 eine Mehrheit von 80 Prozent, scheiterte aber an der zögerlichen Politik des schweizerischen Bundesrates, der das sorgsam austarierte Verhältnis zwischen Sprachen und Religionen in der Schweiz nicht durch einen zusätzlichen Kanton mit deutschsprachigen Katholiken ins Ungleichgewicht bringen wollte (daher auch die scherzhafte Bezeichnung Vorarlbergs Kanton Übrig), sowie an den Friedensverträgen von St. Germain und Versailles.“ Quelle: wikipedia

www.requiem-net.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Government Denies Knowledge
2. Extinct By Evolution
3. Inconsistent Consequences
4. Bloodcult
5. Signal Zero
6. Sonderkommando 12
7. Diary Of A Damaged Brain
8. Supremacy
9. Setting The Score
10. Two Sides Within
Gesamtspielzeit: 35:35

Lugi
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Beitrag vom 30.12.2005
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