BLOODOLINE - Storm & Brilliance
Label: Panik Terror Musik
Nein, beim Bandnamen habe ich mich nicht verschrieben – dieses spanische Duo ist allem Anschein nach wohl erst zu spät informiert worden, dass es schon eine Truppe namens BLOODLINE gibt und hat nun wohl oder übel einen Buchstaben in den ihrigen hinzufügen müssen. Das ist jedoch nicht das einzig außergewöhnliche an dieser Band. Betrachtet man nämlich das Cover, vermutet man (ich zumindest), dass es sich hier um eine abgedrehte Death/Grind-Partie handelt, die einer zu intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt war und dazu einige San Miguel (spanisches Bier – Anm. d. Verf.) gekippt hat. Doch weit gefehlt.

BLOODOLINE versuchen sich im nordisch angehauchten Black Metal und veredeln das Ganze noch mit einer Portion Thrash und Experimentierfreudigkeit. Es hat sich jedoch schon des Öfteren herausgestellt, dass sich eine all zu innovative Ader nicht immer zum Vorteil auswirken muss. So auch hier. Die beiden Spanier decken aber zumindest das 08/15-Soll des schwarzmetallischen Genres ab und wechseln zwischen rasend schnellen Parts und getragenen Passagen hin und her, schneiden mit einigen Riffs faustgroße Fleischbrocken aus der Magengegend oder bringen etwas Atmosphäre ins Spiel. Auch kommen hin und wieder einige folkloristische Aspekte zum Vorschein (z.B. „133 Before Death“), doch zumeist wirken die Songs hektisch und konzeptlos. Ein weiteres gutes Argument gegen eine Kaufempfehlung wird durch den „Sänger“ vorgebracht. Nicht immer, aber dennoch zu oft, kann sein krächzendes Gekeife mit einem Tobsuchtsanfall verglichen werden, für den es keine Daseinsberechtigung geben dürfte. Ganz am Schluss wird es dann sogar fast noch mal Oskarverdächtig, da man mit den schmalzigen Keyboardklängen an Twin Peaks von David Lynch erinnert wird. Dass der Plattentitel auf der CD falsch geschrieben wurde, sei nur der Ordnung halber angeführt.

Im Großen und Ganzen ist die vorhandene Risikobereitschaft der Herren schon mal als Versprechen für die Zukunft hinzunehmen. Sollte sich die kompositorische Seite in absehbarer Zeit ebenfalls verbessern (Ansätze sind vorhanden), dürfte mit der Band zu rechnen sein. Bis dahin heißt es aber wieder zurück in den Proberaum.

www.bloodoline.com


2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Necrorder
2. Warlike Spirit
3. Interlude I
4. Unity To Oneness
5. 133 Before Death
6. What Never Was Dead
7. Triumph Of Death I
8. Aeon´s End
9. Triumph Of Death Ii
10. Vicious Torment
11. Interlude Ii
12. Nihil Storm
13. Brilliance In The Eternal Darkness
Gesamtspielzeit: 38:05

Juergen
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Beitrag vom 18.12.2005
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