Wenn eine Band seit 1993 ihr Unwesen treibt und man bislang nicht wirklich Großes von ihr vernehmen konnte, liegt das meistens daran, dass die gebotene Musik mehr oder weniger unbrauchbar ist. Bei SACRIFICIUM aus Deutschland findet diese Theorie jedoch keine Anwendung, da ihr neuester Erguss „Escaping The Stupor“ alles andere als eine Ohrenfolter darstellt.
Die Band vermengt schwedische Death Metal-Melodik mit satten Grooves, deftige Blasts, eine gute Hand voll Thrash und kurze Ausflüge in die schwarzmetallischen Gefilde zu einem wirklich hörenswerten Mix. Neben den spielerischen Vorzügen der Haudegen trifft hier auch die dreistimmige gesangliche Darbietung voll ins Schwarze. Die auf dem Grundstock Death Metal aufgebaute Musik ist eigentlich die gesamte Zeit über treibend und fordernd, teilweise komplex, jedoch niemals überladen oder unübersichtlich. Bei „I Am The Enemy“ werden sogar Reminiszenzen an so glorreiche Bands wie BOLT THROWER wach, die allerdings nur von kurzer Dauer sind, da die Stücke äußerst abwechslungsreich sind und deswegen selten in die selbe Kerbe schlagen. Gemein ist ihnen im Grunde genommen nur die technische Klasse und das Verständnis für eingängige, aber dennoch vielschichtige Musik. Einzig „Tremendum“ tanzt als reines Akustikstück vollends aus dem Rahmen und kehrt die ruhige Seite der Band an den Tag.
SACRIFICIUM bilden einen exzellenten Querschnitt für Anhänger von Melodie, Technik und Härte. Wer sich schon immer eine Mischung aus BOLT THROWER, OBITUARY und IN FLAMES gewünscht hat, dürfte hier somit goldrichtig liegen. Ich hoffe, dass die Band genug Unterstützung erhält, um ihr Material weiträumig vorstellen zu können, denn SACRIFICIUM haben definitiv das Potenzial, groß raus zu kommen.
www.sacrificium.com
6 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Canvas 2. Towards The Edge Of Degeneration 3. I Am The Enemy 4. Pierced By Death 5. Extinction Of Mankind 6. Shivering 7. Tremendum 8. As Silence Dies 9. Relativation Of Justice 10. Of Traumatic Memories And Tears 11. Nothing From You Gesamtspielzeit: 46:07
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Beitrag vom 13.12.2005 Zurück
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