„Dänen!“ war mein erster Gedanke beim Reinhören in dieses, das zweite Album von CHAIN COLLECTOR. Knapp daneben ist auch vorbei, das Quintett kommt aus Norwegen. Trotzdem erinnert „The Masquerade“ an den sich allmählich entwickelnden Sound der dänischen Schule, die so verschiedene Bands wie URKRAFT, MNEMIC und ILLDISPOSED durch Elemente wie den altbewährten schwedischen Gitarrensound, die Kombination aus dem Death Metal entspringenden Shouting und poplastigem cleanen Refrains, sowie dezent eingesetzten Keyboards und einen Funken Industrial-Touch, miteinander verbindet.
Herausheben aus den zehn Tracks würde ich jetzt einmal den fünften, welcher sich da „Crucifixion“ nennt und der mit einem außergewöhnlichen, psychedelisch-schwebenden Gitarrenpart beginnt, über dem der Gesang eine Melodie vorstellt die sich durch das ganze Lied zieht und unter anderem auch von einem nach NICK CAVEs „Beautiful Creature“ klingenden Nymphenchor variiert wird. Im Hauptteil des Lieds wird dann gerifft wie zu PANTERAs „Cowboys From Hell“-Zeiten mit gelegentlichen Elektroeinsprengseln. Wer auf originelles steht, sollte hier einmal ein Ohr riskieren. Leuten, die oben angeführten Dänen etwas abgewinnen können, werden sicher aber auch mit dem Rest des Albums gleich warm werden, den offensichtlich weiß man auch nordwestlich von Kopenhagen wie man AT THE GATES-Riffs neben FEAR FACTORY-Stakkato-Rhythmen und-Industrial-Sounds gut aussehen lässt.