FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM - Fellatrix Discordia Pankrator
Label: Procon Media
Man kennt ja die gute Zotterschokolade, die mit den wundersamsten Kombinationen gefüllt ist. Wildschweingrammeln mit Birnenessig und Curry-Paradeiser-Marmelade oder so… ihr wisst schon. Mit diesen Köstlichkeiten geht es mir wenn ich gelegentlich dazu komm’ (nein, bei earshot wird man nicht reich) immer wieder so wie mit der hier vorliegenden CD. Will sagen: auf den ersten Blick versteht man die Welt nicht mehr, aber irgendwie findet man dann doch Geschmack daran.
Die FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM aus Portugal liefern wahrlich schwerverdauliche Kost, denn was nach dem ersten Reinhören als recht altmodischer True-/Power-/Thrash-Metal mit eigentlich nicht dazu passendem Black-Metal-Gesang und einigen noch weniger dazu passenden anderen Zutaten, die einem manchmal sauer aufstoßen, in Erinnerung bleibt, wird mit jedem Durchgang noch seltsamer aber auch schmackhafter, jedoch um nichts weniger verwirrend. Kauen wir das Ganze also einmal durch.
Das Intro klingt noch eindeutig nach Horrorfilmsoundtrack und somit nicht wahnsinnig originell. Mit dem ersten richtigen Song deutet sich an, dass einen nun in der nächsten dreiviertel Stunde eine Band mit CHILDREN OF BODOM trifft Varg Vikernes bedienen wird. Aber weit gefehlt. Die nächste Nummer klingt viel eher nach alte SAMAEL treffen auf True Metal, einzige Konstante bleibt hier –wie auch auf dem Rest des Albums- der an den BURZUM-Mastermind erinnernde Kreischgesang. Weiter geht’s mit einer Nummer, die nach gaaanz altem Thrash klingt. Beispielsweise wie seinerzeit vier junge Brasilianer, die gerne wie CELTIC FROST gewesen wären, mal doomig, mal draufhauend, was das Zeug hält. Es folgt ein kurzes, eher gesichtsloses Thrashzwischenspiel und dann läutet eine auf vorigen Nummern bereits angedeutete Frauenstimme einen Song ein, der klingt als wären die SISTERS OF MERCY bei DEATH ANGEL oder den ganz frühen MEGADETH im Proberaum reingeschneit, natürlich spielt Count Grishnackh wieder den Master of Ceremony bei dieser ungewöhnlichen Kreuzüber-Party. Für das letzte Drittel von „Fellatrix Discordia Pankrator“ gilt wieder: Power-/Thrash-Metal eigentlich ohne sonderliche Originalität, wäre da nicht dieses Kreischen und gelegentlich die junge Dame, die im Burgfräuleinkleid den Mond anheult (so stell ich mir das zumindest vor).
Was nach dem Genuss dieses Albums bleibt, ist Ratlosigkeit. Aus diesem Grund hätte ich schon fast auf „Keine Bewertung“ plädiert, da aber die oben angesprochenen eher durchschnittlichen „Lückenfüller“ schon fast die Hälfte der Veröffentlichung ausmachen, gibt’s leider nur eine 4,5.

www.infernalium.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Calypso
3. Bordel No Eden
4. Azur (Heliophobia)
5. Morte Geomrtico
6. Laes De Guerra
7. Moira
8. A Forca De Deus
9. Hacra Morte
Gesamtspielzeit: 43:20

Kronos
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Beitrag vom 17.11.2005
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