Roine Stolt, Sänger und Gitarrist von THE FLOWER KINGS und mitbeteiligt an anderen ProgRock-Formationen wie TRANSATLANTIC, bringt mit „Wall Street Voodoo“ nach dem 1998er Werk „Hydrophonia“ sein nun fünftes Soloalbum heraus. Den Gesang beim heurigen Longplayer überlässt er einem seiner Freunde, dem ehemaligen SPOCK´S BEARD Sänger Neal Morse. Stolt selber leitet an der Gitarre die Rhythmband mit Freunden wie Hasse Bruniusson und Marcus Liliequist.
Man könnte annehmen, wenn sich Stolt mit solch illustren ProgRockern im Studio zusammentut, dass ein weiteres Genre-Highlight entsteht. Mitnichten, Stolt und Co. besinnen sich ihren Wurzeln des Bluesrock und Psychedelik der Sechziger und Siebziger und äst genüsslich auf den von Jimi Hendrix, Frank Zappa, Cream und den Allman Brothers bestellten Wiesen und Weiden. Jedoch bringen sie genügend Eigenpotenzial mit, um nicht als Grabschänder abgetan zu werden. Mit „Wall Street Voodoo“ wären sie sicher gern gesehene Gäste auf Veranstaltungen wie dem Jazz in Wiesen oder in Montreux.
Und Jimmy Page würde sich nach dem Genuss dieser CD Roine Stolt gerne mit auf Tour nehmen. Nach diesem Namedropping dürfte wohl allen klar sein, auf was sie sich beim Kauf dieser Silberscheibe einlassen.

Zwar ist diese Mucke nicht jedermanns Sache und eher die älteren Semester haben hier eher ein Highlight zu erwarten, aber um einmal zu wissen, woher unsere Helden ihre Ideen hernehmen und wen sie in Jugendjahren huldigten, dem sei ein Probehören ans Herz gelegt. Allen voran Morses Vocals sind ein Kaufgrund.

Einziger Wehrmutstropfen neben einer vielleicht zu sauberen Produktion ist der Fakt, dass es sich um eine Doppel-CD handelt, denn mein Favorite ist CD zwei und auf die Dauer kommt ein wenig zuviel Wiederholung ins Spiel. Eine einzelne CD mit einer guten Mischung beider Silberlinge wäre meiner Meinung nach in Erwägung zu ziehen.