Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, manche hören sie, um cool zu sein, manche hören sie nicht, um cool und "echter Blackmetaller" zu sein: CRADLE OF FILTH. Mit "Midian" stellen uns die Engländer rund um Kreischerich Dani ihren Neuling nach "From the Cradle to enslave" vor. Besonders auffallend sind gleich die äußerst gut gemischten Gitarren, die man sonst in dem Kreisch-Blasts-Keyboard-Nebel kaum hört. Obwohl auch dieses Album typische Elemente, welche die vorhergegangenen Outputs prägten, enthält, gibt es dennoch Neuigkeiten zu melden. Ein gewisser Andy Nice veredelte die CD erstmals mit einem Cello, das sich in die ruhigeren Passagen passend einfügt, weiters stößt man neben den charakteristischen melodiösen Riffattacken auf Thrashriffs ("Lord Abortion"), die doch ein wenig untypisch für CRADLE OF FILTH sind. Während wieder auf weibliche Supportvocals gesetzt wurde, verwendet Dani diesmal nicht nur variable Höhen, sondern auch richtige Grunts. Nebenbei sei noch ein ordentlicher Drumsound erwähnt, den man bei "Cruelty and the Beast" ja nicht vorfand. Hervorragend gelungen sind natürlich die Lyrics, die, verbunden mit des Sängers Screams, den Blast-Beats und den schlängelnden, zuckenden Riffs, für das...gewisse...Etwas... in der Musik der Engländer sorgen, weswegen ich CRADLE OF FILTH nicht als Musik, sondern eher als Trieb bezeichne und empfinde.

Summa summarum setzen CRADLE OF FILTH ihre düsteren Machenschaften mehr oder weniger konsequent fort, wer ihre anderen Alben mag, wird auch dieses lieben, wer mit ihnen rein nichts anzufangen weiß, wird auch von "Midian" seine Finger lassen. Da ich zu ersterer Kategorie gehöre, zücke ich die Tafel, auf der blutverschmiert steht: