Meine Fresse: Was haben Folk-Musiker zu erzählen. Nehmen wir Tony Duggins. Der Knabe redet, respektive singt sich 'nen Wolf. Unglaublich. Nun gut, so ist halt Folk, so ist Tony Duggins, so sind THE TOSSERS, so ist ihre aktuelle Scheibe „The Valley Of The Shadow Of Death“. Um dieses Album ins Herz zu schließen, bedarf es einer gehörigen Portion Enthusiasmus.
THE TOSSERS bemühen sich den ganzen Silberling hindurch, etwas anderes an den Tag zu legen. Nicht zu klingen wie gleichgesinnte Bands, Akzente setzen. Ein Stück weit gelingt das den Amis auch. Das Banjo sorgt für Südstaaten-Flair, das Akkordeon für das Irland-Flair tanzender Rotbacken in irgendwelchen urigen Kaschemmen, die Violine tut ihr Übriges dazu. Soweit so gut. Musikalisch gesehen variiert die Band. Sie sorgt aber für kein Aufhorchen. Irgendwie ist es halt dieser irische Südstaatenfolk, man verzeihe die Wortkreation, den man schon etliche Male gehört hat. Ganz nett. Wer aber einem mit der Zeit aber so richtig auf die Ohren schlägt, ist eben Sänger Tony Duggins. Mit Verlaub. Er kann schnell singen, wahrscheinlich noch schneller sprechen. Aber sein Organ nervt auf Dauer. Denn sein Organ hat wahrlich keine virtuosen Züge. Stellenweise krakeelt er seine Weisen daher, ohne die Töne halten zu können. Außerdem ist er auf dem Album viel zu weit in den Vordergrund gemischt. Da kommt seine Unpässlichkeit nur noch mehr zum Vorschein. Eine Scheibe im unteren Mittelfeld. Diese Band könnte in jedem Südstaaten oder Irish Pub auftreten, das Guiness wird dadurch aber nicht spritzige. Zumindest für die Musik erhalten die Sieben noch ein paar Pünktchen.