Nach zwei Demos (Reviews hier: 1, 2) liegt mir hier ein offizieller Release vom Einmannprojekt AZAHELS´S FORTRESS vor. Im Vergleich zum ersten Demo, welches damals auf meinem Schreibtisch respektive in meinem Player landete, hat sich abgesehen von der Tatsache, dass nun mit Abstrus Records ein mir unbekanntes Label auf dem Inlay der CD angeführt ist, nicht viel geändert.

Die Mankos des 2003er Demos „...und im Wind weht Hexenblut“, soll heißen der dürftige Sound und die sparsam eingesetzte Kreativität dominieren die 45 Minuten von „Secrets Of The Forest“ weitestgehend. War das beim ersten Demo noch in Ordnung, weil es sich eben um die ersten Schritte einer Band gehandelt hat, so wäre nach einem weiteren Demo auf einer nunmehr über ein Label vermarkteten Geschichte ein wenig Fortschritt nicht zuviel verlangt. Die sieben Songs bieten sowohl song- als auch soundtechnisch die Schnittmenge der Demos einiger norwegischer Größen – beispielsweise SATYRICONs „The Forest Is My Throne“ – sowie DARKTHRONEs offiziell zweiten Albums „A Blaze In The Northern Sky“ („Goatlord“ jetzt mal nicht mitgerechnet). Sowohl Riffing als auch Gitarrensound gehen in besagte Richtung. Dazu gesellt sich wie gehabt das eine oder andere IMMORTAL beziehungsweise DARK FUNERAL-Riff und die Sache ist komplett. Durch den gelegentlichen Einsatz von Akustikgitarre werden die Songs ein wenig aufgelockert. Die Versuche, sich an clean gesungene Stimme ranzuwagen, sollten in Zukunft aber unterlassen werden, da diese arg unbeholfen klingen. Der bereits auf dem ersten Demo etwas anstrengende Drumcomputer gehört nachwievor nicht der Vergangenheit an - auch wenn er immerhin nicht mit unspielbaren Patterns programmiert ist... Nennenswerte Höhepunkt bietet „Secrets Of The Forest“ leider nur auf einzelne Riffs beschränkt, diese lassen im internationalen Vergleich jedoch kaum aufhorchen, daher möchte ich keine Songs hervorheben.

Wäre diese CD vor gut zehn Jahren rausgekommen oder stünde DARKTHRONE drauf, wäre ich mäßig begeistert, das Ding ginge aber irgendwie durch. Indem dem nicht so ist, hält sich meine Begeisterung aber in Grenzen und ich komme nicht umher, die Platte als schwachen Durchschnitt mit der einen oder anderen guten Idee einzuordnen. Die Punktewertung findet sich daher genau in der Mitte.