Das Highlight des VIENNA BLOODFEST V war wohl ohne Frage INSIDIOUS DECREPANCY, alias Shawn Whitaker: Ein Mann, eine Band, und was für eine!

Brutal Death, brutal as fuck, aber auch sehr technisch; im Geiste von Kapellen wie DEEDS OF FLESH oder NECROPHAGIST (nach eigener Angabe Lieblingsbands von Shawn): Der Drumcomputer-Knüppel regiert, und das in mitunter höchst abgedrehten rhythmischen Variationen. Dabei bleibt der Sound von INSIDIOUS DECREPANCY aber stets sehr eingängig, die irren Wendungen verwirren weniger, als dass sie zum noch intensiveren Mitbangen animieren. Die Gitarrenarbeit ist außerdem erste Sahne, sehr gekonnt gespielt und gnadenlos tight.

Freilich, man fragt sich: Kann eine Ein-Mann-Band an eine „richtige“ Band herankommen, ein Drumcomputer einen echten Drummer aus Fleisch und Blut ersetzen? Nein, wohl kaum, aber gerade weil INSIDIOUS DECREPANCY so eindeutig nach Ein-Mann-Projekt klingt, so unbeirrt auf Technik und Brutalität setzt und relativ rücksichtslos auf Abwechslung und einen klassischen Songaufbau scheißt, entfaltet das Projekt seinen ganz eigenen Reiz. Freunde des extremen technischen Death Metals: reingehört, INSIDIOUS DECREPANCY rult wie Sau! Auch empfehlenswert: INFANT JESUS BUKKAKE, ein weiteres Projekt des selben irren Texaners, und "Decadent Orgy Of Atrocious Suffering", die erste Scheibe von INSIDIOUS DECREPANCY.