LOS LOS - Viva Los Los
Label: Drakkar
Es ist nicht lange her, da lag Earshot die erste Single von LOS LOS vor. Kurz erinnert: Die Gruppe besteht aus fünf Mitgliedern aus Mexico, deutsche Vorfahren, allesamt sollen in ihrem Land gesuchte Kidnapper eines Stieres sein. Sie flüchteten deshalb aus Mexico, kamen nach Deutschland, das Label Drakkar wurde auf die Musiker aufmerksam. So soll es gewesen sein. Was die fünf Muchachos an Musik vorlegten, klang interessant, irgendwie eine doomige Variante der Neuen Deutschen Härte. Die Frage war bei der Besprechung der beiden Lieder der Single, ob die einstigen Mexikaner über ein ganzes Album hinweg diesen Standard halten können. Nun haben wir den Beweis: sie können es nicht.
Nun sollen laut eigener Band-Darstellung Gerüchte kursieren, dass sich hinter der Band RAMMSTEIN-Mitglieder verstecken. Die Mexikaner dementieren das. Das Gerücht klingt mindestens genau so skurril wie die Sache mit dem Stier. Denn RAMMSTEIN sind zwar auch Vertreter der Neuen Deutschen Härte, aber solch eine Musik würden die Musiker des deutschen Export-Schlagers Nummer eins nicht abliefern. Das LOS LOS-Album strotzt vor Eintönigkeit. Die Songs der ersten Single bleiben auf „Viva Los Los“ die besten. Die Band will sich bewusst böse geben. Erstes Indiz dafür ist die Maskerade, mit der die Deutsch-Mexikaner auftreten. Welche Parallelen zu SLIPKNOT. Zwar haben sie keine Rübennasen aus Gummi, dafür aber Masken, die an verbrannte Gesichter erinnern. Wie witzig.
Nächstes Indiz ist das düster-böse Organ des Sängers und Gitarristen Don Cabron. Variieren ist nicht sein Ding. Auf fast einem Level grölt er seine Weisen ins Mikro. Das ganze basiert auf tief gestimmten Gitarren in Doom-Verpackung. Geschwindigkeit ist nicht ihre Priorität, auch kein ganz selbst geschriebenes Album. LOS LOS covern „Sommerhits“ wie „Macarena“, den „Ketchup Song“, „La Cucaracha“ und „Maria“ etwa. Das alles aber mehr schlecht als recht. Die Interpretation der fünf Musiker lässt sich vielleicht einmal hören, mehr aber nicht. Die Lieder kommen in einem langweiligen Gewand daher ohne wirklich ausgeprägtem eigenen Einfallsreichtum – einfach nur um einige Oktaven nach unten gestimmt.
Auch bei den Songs aus der eigenen Feder beweisen LOS LOS kein heraus stechendes Händchen für das Songwriting. „Vamos A La Playa“ ist zwar ganz passabel und mal etwas anderes. Eingefügt in das gesamte Album wird es aber von den restlichen trögen Liedern aber nach unten gezogen, wie auch „Luki Luki“ von der Vorab-Single.
„Viva Los Los“ ist enttäuschend. Mit ihrer Single sorgten die fünf Ex-Mexikaner für ein Aufhorchen, weil sie sich als RAMMSTEIN auf 33 Umdrehungen (es lebe das Vinyl) in einer SLIPKNOT-Optik ankündigten. Da war aber der Wunsch nach etwas Neuem Vater des Gedanken. Lastima, senores. Que lo mejoren.






www.loslos.com


2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Vamos A La Playa
2. Macarena
3. Mojito
4. The Ketchup Song
5. Cantando En La Lluvia
6. La Isla De Los Muertos
7. Maria
8. Quita La Mascara
9. La Cucaracha
10. Luki Luki
11. Oye Como Va
12. Ilarie
13. Hasta La Vista
Gesamtspielzeit: 46:21

Philipp
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Beitrag vom 31.10.2005
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