Das Gute an Koch-Rezepten ist, dass die Zutaten zwar vorgeben sind, aber kleine künstlerische Freiheiten dem Koch sehr wohl gegönnt sind. So entstehen perfekte Gerichte, die doch ein wenig Individualität in sich tragen.

So auch bei BOOZED: Die fünf Herren aus unserem Nachbarland BRD mischen da ein wenig Punk, der an wenig an MISFITS erinnert, mit einem Schuss Rock ´n ´ Roll, der aus der Feder der Young-Brüder stammen könnte, und verfeinern das Ganze noch mit einer äußerst professionellen Produktion (Sound, Layout, Promotion). Das Endprodukt ist eine CD, die es mit ihren mitreißenden Melodien einem wirklich schwer macht nicht mitzubangen.

Na klar, jetzt könnte man natürlich behaupten: „Das war doch schon mal alles da, das ist ja langweilig!“ Dem versuche ich jetzt auch gar nicht zu widersprechen, aber sagt mal ehrlich: Was war nicht schon mal da? Und wie viele Bands sind einfach nur schlechte Kopierer? BOOZED gehören sicher nicht zu den schlechten Kopierern, denn mit einer äußerst variablen Stimme, die jedem Track eine eigene Note aufdrückt, einer Spielfreude, die man nur selten hört und einem Gespür für coole Musik schaffen es BOOZED mir fast die Bestnote zu entlocken.

Auch dem Artwork wurde viel Zeit gewidmet und so ist diese Scheibe rundherum ein fast perfektes Output. Besonders Track sieben, „Wild Boys“ lässt mich in „For those about to rock“-Zeiten zurückkehren und „Move up“ macht mit den „Shout-Parts“ auf sich aufmerksam.

Was ist es aber, das mit doch nicht die sieben Punkte geben lässt??? Na ja, „Hauben“, so wieder bei den Köchen, werden ja auch nicht ohne weiteres vergeben. Vielleicht kochen mich BOOZED ja mit ihrer nächsten Scheibe ordentlich ein!