VESANIA - God The Lux
Label: Napalm Records
Seit dem 25. Juli steht „God The Lux“, das bereits dritte Langeisen von VESANIA in unseren Kaufhausregalen. Im Line–Up der Polen findet man durchaus bekannte Namen wie zum Beispiel Sänger und Gitarrist Orion (Basser bei BEHEMOTH) und Drummer Daray (ersetzte 2004 Doc bei VADER). Da bekommt man doch glatt den Eindruck, dass sich im Osten Europas (allen voran in Polen) ein neues Mekka in Sachen Metal zusammenbraut.

Die Aufnahmen zu „God The Lux“ begannen im Hendrix Studio (BEHEMOTH, AZARATH, ASGAARD…) und endeten mit den Mastering–Sessions im Hertz Studio (DIES IRAE, DECAPITATED, LOST SOUL…) in Polen. Die Scheibe ist gleichzeitig die erste, welche über Napalm Records veröffentlicht wurde. Gleich der Opener „Rest In Pain“ zeigt uns die musikalische Marschrichtung der folgenden 66 Minuten. Düsterer, bombastischer atmosphärischer Black/Gothic Metal, der stellenweise an ältere DIMMU BORGIR und Konsorten erinnert. Das Gaspedal wir durchaus des öfteren voll durchgetreten, aber die Stücke sind auch mit überraschenden Breaks und stakkato-mäßigen Riffs versehen, sowie manche Songs in mittleren Geschwindigkeits-Gefilden angesiedelt sind. „Posthuman Kind“ wäre eben ein solcher Song, der manchen bereits bekannt sein dürfte, da er auf diversen Gratis-Samplern vertreten ist. „Lumen Clamosum“ ist als Intro für das darauf folgende Titelstück zu sehen. „God The Lux“ vereint einmal mehr alle Trademarks der Band. Das Keyboard bleibt eigentlich meistens im Hintergrund und setzt von dort aus ganz gezielt seine Akzente. Was fehlt ist jedoch eine Ohrwurm–Melodie beziehungsweise ein Song mit richtigem Hitpotential. Denn selbst nach einigen Durchläufen kann keine der zwölf Nummern tiefer in die Gehirnwindungen eindringen, geschweige denn sich dort festsetzen. Schade, wenn man bedenkt, dass hier ziemlich erfahrene und begnadete Musiker am Werke sind. Irgendwie überkommt einem spätestens ab Titel Nummer sechs namens „Phosphorror“ das Gefühl, dass es sich hier um einen Einheitsbrei, mit zugegeben guten Ideen, handelt. Doch der Weiterführung und Fertigstellung einfallsreicher Ansätze mangelt es noch an Vielfalt und Abwechslungsreichtum. Ein gutes Beispiel dafür ist „Legions Are Me“, das mit einem geilen Riff anfängt. Bevor man den Gedankengang, dass es diese Nummer wirklich drauf haben könnte, zu Ende führt, holt einem schon wieder die Realität in Form vom eben genannten Einheits-Gebolze ein. Als einzigen Anspieltipp kann ich lediglich das schnelle „The Mystory“ nennen, das sich noch am ehesten von den übrigen Liedern abhebt und zu überzeugen weiß.

Unterm Strich bleibt ein durchschnittliches Black/Gothic Metal Album, welches zwar gute Ideen mit sich bringt, aber diese jedoch nicht perfekt umgesetzt werden. Trotzdem ist „God The Lux“ ein kräftiges Lebenszeichen aus dem Osten, namentlich aus Polen. Dieses Land sollte man auf jeden Fall auf seiner Rechnung ganz oben haben, ebenso wie die Jungs von VESANIA.


www.vesania.pl


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rest In Pain
2. Posthuman Kind
3. Lumen Clamosum
4. God The Lux
5. Synchroscheme
6. Phosphorror
7. Lumen Funestum
8. The Mystory
9. Fireclipse
10. Lumen Coruscum
11. Legions Are Me
12. Inlustra Nigror
Gesamtspielzeit: 66:07

Gunther
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Beitrag vom 04.10.2005
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