Mit „One Nation Underground” werfen ILL NINO ihr mittlerweile drittes Album auf den Markt. Jedem, der ab und zu einmal MTV oder Viva sieht, werden die Jungs sicher bekannt sein, da die Singleauskopplungen (meist die kommerzielleren Songs) eigentlich recht oft gespielt werden.

Auf „One Nation Underground“ legt man allerdings mit „This Is War“ gleich mit einem härterem Song los. Trotzdem wird auch hier nicht auf Melodie verzichtet, auch ruhigere Passagen werden eingebaut und der Gesang wechselt Nu Metal-typisch zwischen aggressiv und melodisch. Auch „My Resurrection“ tendiert in die aggressive Ecke, englischsprachiger Gesang wechselt sich mit spanischem ab, was die Band sehr positiv von den anderen 5000 Nu Metal-Kapellen abhebt. Auch die ab und zu auftauchenden Flamenco-Parts und überhaupt das Latino-Feeling in der Musik machen die Band zu etwas Besonderem in der Flut der Veröffentlichungen des Genres. Nummern wie „What You Deserve“ oder „All I Ask For“ sind in ihrer kommerziellen Ausrichtung und ihrem Ohrwurmcharakter natürlich sehr auf Heavy Rotation bei den verschiedenen Musiksendern abgestimmt. Aber auch viele der teilweise härteren Songs sind sehr eingängig und bleiben gut im Ohr hängen, beispielsweise „De La Vida“.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es ILL NINO auch mit „One Nation Underground“ schaffen, sowohl die MTV/VIVA-Trendkids anzusprechen (mit den kommerziellen Songs als Singles), aber auch die anspruchsvolleren Hörer zufrieden zu stellen (mit dem ganzen Album).