Wenn man von alteingesessenen Metalbands in unserem Lande spricht kann man an EKPYROSIS gar nicht vorbeikommen. Seit mittlerweile 16 Jahren ziehen die Steirer aus, um mit ihren Werken die Fanherzen höher schlagen zu lassen. Nachdem ja schon das Vorgängeralbum „After War“ via Mausoleum Records erschienen ist, erstaunt es mich umso mehr, dass „Irrational“ wieder als Eigenproduktion das Licht der Welt erblicken musste. Spätestens nach der ersten Hörprobe des neuen Materials fällt das erstaunte Kopfschütteln noch intensiver aus. Die hier gebotenen Songs zeichnen sich nämlich durch Abwechslungsreichtum und intelligentes Songwriting aus, so dass es für Langeweile und Monotonie nie auch nur den Funken einer Chance gibt. Hier gibt es kollektiv betrachtet einfach kein Lied, das stilistisch nicht auf das Album passen würde, da jedes für sich vielschichtig gestaltet wurde. Die einzigen Parallelen sind der mit Sicherheit massiv durchschimmernde 80er-Jahre-Touch und eben die Tatsache, dass man sich hier zu keiner Zeit wiederholt.
Der energiegeladene Opener „The New Generation“ erinnert mich anfangs angesichts der rauchigen Vocals von Sänger Christian an MOTÖRHEAD, erfährt durch den gleich beim ersten Durchlauf mitsingbaren Refrain jedoch eine Wendung in Richtung Speed Metal. Mit „Lovesick“ behält man die eingeschlagene Marschroute im Grunde genommen bei, nimmt dabei jedoch schon etwas Tempo heraus und bringt somit die spielerischen Fähigkeiten vermehrt in den Vordergrund. Akkordeonklänge sind im Anschluss daran der stete Begleiter durch „For The Rest Of My Life“, ohne dabei jemals als exotische Beigabe störend zu wirken. Sollte man mit aller Gewalt nach einem Qualitätsabfall auf dem Album suchen, so könnte „Gladiator“ wohl am ehesten diesen Rufen gerecht werden. Mit dem an Breaks und Tempowechsel wohl am meisten ausstaffierte Song muss man sich nämlich sicher einige Zeit befassen und kann sich nicht schon beim ersten Hören vollends fallen lassen. Nach den stakkatoartigen Riffs in „In Devil’s Hand“ begibt man sich gegen Ende von „Apocalyptic Visions“ erstmals auch auf einen kurzen Ausflug in atmosphärische Gefilde, die der Band auch sehr gut stehen. Ab nun regieren die eher ruhigen Töne, konkret verpackt in balladesker Form. Auch hier gilt der Grundsatz der Unvergleichbarkeit. Neben düsteren Nummern werden auch progressive Parts angeschlagen, ohne dabei jemals komplett auf die Bremse zu steigen.
Sieht man über das schlechte Cover und den nicht optimalen Sound (gerade beim Keyboard) einmal hinweg, sollte es für EKPYROSIS in nächster Zeit schon Angebote von Plattenfirmen hageln. Die gepackten (Instrumenten)koffer am Backcover verdeutlichen zumindest schon hervorragend die Aufbruchsstimmung in der Band, die ohne Zweifel zu Recht besteht.
www.ekpyrosis.com/
Beitrag vom 03.09.2005 Zurück
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