Der Schockrocker aus der Generation unserer Eltern ist wieder da und hat nach langer Irrfahrt wieder zu sich selbst gefunden. Zugegebenermaßen klang ALICE COOPER seit der Jahrtausendwende teilweise sehr unmotiviert und schien sich bei der Musik nach modernen Trends aller Art zu richten. Deswegen freut es mich, verkünden zu dürfen, dass er wieder in seiner besten Domäne, dem 70iger-Jahre-Rock angelangt ist. Natürlich wird auch „Dirty Diamonds“ wieder die Lager spalten, aber vor allem die Fans des „alten“ ALICE COOPER, werden ihre helle Freude damit haben. Schon der Opener schafft es, die Stimmung seiner früheren Glanztaten aufzubauen, der Partysound wird durch das darauf folgende „You Make Me Wanna“ weitergeführt, nur wird das Ganze durch „Perfect“ wieder abgebremst, was eine entspannende Altrocknummer darstellt. Auch „Six Hours“ kann man dieser Kategorie zuschreiben, nur gestaltet sich dieses etwas melancholischer. Doch der Silberling soll keine reine Zeitreise in die 70iger darstellen, sondern enthält auch modernere Elemente. Aber Innovation hin oder her, das „Gerappe“ während „Stand“ wirkt auf einem ALICE COOPER Album einfach unpassend. Überhaubt gestaltet sich der gesamte Track untypisch und ist auf diesem Album ziemlich überflüssig. Zumindest schafft man es, nicht Nu Metallisch zu klingen. Auch „Run Down The Devil“ wirkt leicht fehl am Platz, senkt allerdings nicht die Messlatte. Ein Highlight wiederum ist die Country Nummer „The Saga Of Jesse Jane“, in dem eine witzige Geschichte erzählt wird.

Als Gesamtbild ergibt sich ein 70iger-Jahre-Retro-Album, das gerade durch die Abweichungen interessant wird. Cooper begeistert wie üblich durch eingängigen Sound und leicht verständliche Texte, die niemanden zu sehr anstrengen. Ein gelungenes und teilweise entspannendes Partyalbum mit wenigen Ausrutschern.