GOLDEN APES - Structures
Label: Eigenproduktion
Die Zeit bleibt ja eigentlich nicht stehen. Manchmal leider nicht, manchmal zum Glück nicht. Das betrifft so jede Lebenslage. Zum Glück bleibt sie während des Arbeitens nicht stehen, leider rückt die Uhr oft zu schnell voran und erinnert einen, sich von der Liebsten trennen zu müssen. Schiebt man nun eine CD in den Player, kommt einem doch bei so manchen Klängen der Gedanke an alte Zeiten auf – schon wieder eine Erinnerung, dass ein Abschnitt im Leben zu schnell vergangen ist. Beispiel: GOLDEN APES mit ihrem aktuellen Demo „Structures“.
Es bedarf keines langen Überlegens, an wen diese Berliner Truppe mit ihrer Musik erinnert. Die Parallele zu GARDEN OF DELIGHT ist sofort erkennbar. Sowohl instrumental als auch gesanglich lehnen sich GOLDEN APES an die alten Trauerweiden an, mit einem Schuss von GIANT’S CAUSEWAY, aber nur mit männlicher Stimme. Das ist nun nicht despektierlich gemeint, denn die Scheibe ist interessant. Voraussetzung ist aber, dass sich der Hörer von GARDEN OF DELIGHT wegdenken muss. Sonst bekommt er ein Problem und fühlt sich permanent an die Truppe erinnert, die Lust am CD-Genuss könnte vergehen. Sei’s drum. Die Basis der fünf Berliner ist ganz klar das Keyboard. Dessen Meister Sven Wolff kreiert einen sphärischen Klangteppich, auf dem das restliche musikalische Gerüst aufgebaut ist. Die Gitarren rücken schon schier in den Hintergrund. Das schafft eine harmonisch-düstere Atmosphäre, die gefällt. Die neun Songs sind klar strukturiert und nachvollziehbar. Es gibt quasi keine Ausrutscher auf der ganzen Scheibe, denn jedes Lied könnte sich als Fortführung des vorhergehenden verstehen. Es ist ein in sich geschlossenes Album, das zudem eine satte Produktion erhalten hat. Die Krönung im moritatischen Gesamtgefüge ist jedoch Sänger Peer Lebrecht. Sein Organ ist beim ersten Durchgang gewöhnungsbedürftig und dürfte von so manchen schnell in die Ecke fad und langweilig abgetan werden. Aber Vorsicht: Mit jedem weiteren Hörgang entpuppt sich zwischen Sänger und Instrumentalisten eine Symbiose, die letztendlich die gute Qualität von „Structures“, mit Beinamen „The Inner Scars“, ausmacht. Auch wenn Lebrechts Stimme sehr stark an die vorher genannten Combos erinnert und auch einen Touch von Nick Cave hat. Diese Scheibe ist interessant und kein 08/15-Demo. Außerdem erinnert es an die grandiosen Anfangstage von GARDEN OF DELIGHT. Als diese Band so einigen die ersten Sternstunden des Metals offenbarten.


www.goldenapes.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. At Least
2. Remedy
3. My Creation
4. Lightyears
5. Accusation
6. Ewigheim
7. Snow
8. Alive
9. Cardinal Points
Gesamtspielzeit: 44:52

Philipp
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Beitrag vom 11.07.2005
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