Man kennt das ja. Man hat bezüglich mancher Dinge gemischte Gefühle. Ein Urteil zu bilden wird schwer. Da hört man sich eine CD wieder und wieder an kommt aber zu keinem Schluss, wie man darüber letztendlich denken soll. Geschieht zwar selten, hin und wieder aber doch. Nehmen wir die Windischgarstener Formation COCKROACH. Die haben mit ihrem Demo „Broken“ so einen Grenzfall abgeliefert. Das Schwierige an diesem fünf Lieder starken Album ist die musikalische Basis. COCKROACH orientieren sich am Nu Metal. Ist ja an und für sich nichts Schlechtes, im Gegenteil, zur Zeit ist dieser Stil ja Mode. Das Problem der vier Linzer ist aber die Eigenständigkeit. Denn da liegt ein Manko im Songwriting. So manches Riff, so mancher Refrain, irgendwo haben wir das doch schon gehört. Eklatant fällt einem das beim Opener „Abasement“ auf. Da ist die Verbindung von COCKROACH zu PAPA ROACH nicht weit. Auf komplett eigene Ideen zurückzugreifen, hätte der Scheibe gut getan. Sei’s drum. Was dieses Demo enorm aufwertet ist der Gesang. Auch wenn Sänger Peter stellenweise mehr Kraft in sein Organ legen könnte, kommt die Überraschung mit Bassistin Marion. Sie unterstützt im Dialog ihren männlichen Kollegen am Mikro. Ab genau diesem Zeitpunkt spitzen sich beim Hörer beide Ohren. Die Sängerin hat eine erstklassige Stimme á la Pat Benatar, die eindringlich und mit ordentlicher Wucht dahinter die Weisen vom Stapel lässt. Genau darauf sollte diese Band aufbauen: Die Sängerin stärken, ihr mehr Gewicht am musikalischen Gesamtgefüge zuweisen – auch wenn Sänger Peter zurückstecken müsste. So ein selten geiles Organ muss gefördert und gefordert werden. Wenn dann COCKROACH noch mehr Eigenständigkeit, sich mehr vom bisher schon Gehörten lösen, steckt enormes Potenzial hinter der Combo.
www.cockroach.at
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Beitrag vom 08.07.2005 Zurück
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