SADAKO - Bedtime Stories
Label: Eigenproduktion
„Bedtime Stories“ heißt die erste CD der Niederösterreicher nach ihrem 2004 veröffentlichen Demo „papa’s gonna bomb you…“.
Bandname und das sichtbar aufwendig angefertigte Booklet lassen anfangs vermuten, auf eine manga-süchtige Möchtegern-Japaner- oder Chinesentruppe gestoßen zu sein, was sich allerdings zumindest in der Musik (zum Glück?) nicht allzu sehr widerzuspiegeln scheint. Track eins bis 17 schweben irgendwo zwischen Industrial, Drum’n’Bass und Metal, das ganze Gemisch verwurzelt mit unzähligen Samples, die zwar zum größten Teil gut eingemischt sind, zum anderen aber hätte man vielleicht auf etwas weniger des Guten bauen sollen, um niemanden auf den Gedanken zu bringen, ebendiese seien ein Versuch etwaige Langatmigkeit und möglicherweise auftretende Ideenlosigkeit zu überbrücken.
Die Texte drehen sich, wie der Albumtitel schon sagt, um „Bett(zeit)gschichtln“, Liebesbeziehungen und sonstige Herzensangelegenheiten.
Apropos Texte, meine persönlichen Favoriten auf dieser Ebene sind die einzigen deutschsprachigen Lieder des Albums, „Sinned“ und „Allein“, die durch ihre sanft surrealistisch angehauchten Zeilen meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und zeigen, dass SADAKO auch dichterisch durchaus was drauf haben (,was jetzt nicht heißt, dass die englischen Texte schlecht wären).
Als weitere Höhepunkte der CD möchte ich erstens „Drowned Cliches“, zweitens „Alice in Wonderland“ und drittens das weltweit x-te Cover von „The Four Horsemen“ in SADAKOs Version herausstreichen. Die zwei erstgenannten zeichnen sich dadurch aus, dass sie für mich besonders viel Pepp an den Tag legen und interessante Wendungen in sich bergen. Und „The Four Horsemen“ rockt trotz seiner Abgekautheit einfach, vor allem durch seinen gitarrigen Schluss. Außerdem ist auch das, laut Beipackzettel als das erste Kapitel einer Phantasy-Story namens „La Ultima Hora“ zu betitelnde „Seed“, bestehend aus „Genesis“, „Blood for Existence“ und „Like Blurry Glass“ erwähnenswert, das auch recht gut die Vorzüge der Band betont.
Prinzipiell würde ich aber sagen, dass es nicht die einzelnen Stücke sind, die SADAKO als Ganzes darstellen, sondern wirklich die Gesamtheit der Tracks, die meiner Meinung nach als strömende Einheit betrachtet werden sollten.
Um mehr als überdurchschnittlich gute Hintergrundmusik zu präsentieren, müsste das Ganze wohl noch etwas kompakter gemacht werden und Highlights besser unterstrichen werden, hoffentlich ohne kommerzielle Elemente ausschöpfen zu wollen. Aber die Message noch etwas präziser auf den Punkt gebracht & die Band hat zumindest meine Wenigkeit auf ihrer Seite, denn den Willen der Band hinter der Sache sieht man und an Ideen oder Kreativität mangelt es den Jungs auch nicht.

www.sadakomusic.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Midnight Madness
2. Sinned
3. Okinawa
4. Maneater
5. Man On Ether
6. Drowned Cliches
7. The Four Horsemen
8. Alice In Wonderland
9. The Fallen
10. Redhat
11. Allein
12. Tides
13. Bullshit Stockings
14. Genesis
15. Blood For Existence
16. Like Blurry Glass
17. Absinthe Upgrade
Gesamtspielzeit: 62:21

Kristina
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Beitrag vom 07.07.2005
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