DEW-SCENTED - Issue VI
Label: Nuclear Blast
Mit ihrem mittlerweile sechsten Album, das den simplen Titel „Issue VI“ trägt, schicken sich die Thrasher nun an, uns den Beweis vorzulegen, dass sie im Stande sind ihr geniales Vorgängerwerk noch einmal zu übertreffen. Die zarten Akustikgitarren zu Beginn können getrost als Ruhe vor dem Sturm gewertet werden, denn dieser entlädt sich in den kommenden 45 Minuten bedrohlich und unaufhaltsam über euren Köpfen. Schon die erste Blastattacke ist ein Schlag in die Magengrube, der ausdrücken soll, dass sich der Härtelevel der Band seit „Impact“ sicher nicht gesenkt hat. Nach dem rasanten aber dennoch groovigen und eingängigen Opener wird ab „Rituals Of Time“ klar gestellt, dass sich DEW-SCENTED dem Publikum auf ihrer neuen Langrille deutlich variabler präsentieren als je zuvor. Viele Tempowechsel regieren die Szenerie, wobei man den gewählten harten Grundtenor nie aus den Augen verliert, sondern neben aller technischen Finessen durchgehend auf das Gaspedal drückt. Den wohl besten Überblick über das gebotene Spektrum erhält man bei „Ruins Of Time“, dem zwar nicht zwingend besten, aber abwechslungsreichsten Song auf „Issue VI“. Trotz all der Variationen im Spiel der Deutschen zieht sich dennoch ein roter Faden in Gestalt von beinahe virtuos wirkenden Gitarrenparts durch die Tracks. Habe ich diese anfangs noch eher als störend empfunden, kam mir spätestens nach dem dritten Durchlauf die Erleuchtung: die kurz gehaltenen technischen Ausflüge behindern nämlich keineswegs den Fluss der einzelnen Lieder, sondern bereichern diese vielmehr mit einer zusätzlichen Facette und lockern sie somit ein wenig auf. Neben der hervorragenden Produktion, für die sich niemand geringerer als Andy Classen verantwortlich zeigt, fällt weiters die durchgehende Qualität und Aggressivität der Songs auf. Es macht sogar den Anschein, dass sich die Jungs gegen Ende des Albums noch nicht genug verausgabt haben und sie noch stundenlang in diesem Tempo weitermusizieren könnten. Die abschließende Coverversion von ZEKE’s „Evil Dead", die im sehr rasanten Gewand erscheint, nährt diese Vermutung nur noch mehr. Womit nun auch die eingangs versteckte Frage nach einer erneuten Steigerungsmöglichkeit der Band eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden kann. Bleibt nur zu hoffen, dass DEW-SCENTED diese Energie 1:1 auf der Bühne bei den kommenden Sommerfestivals umsetzen kann. Dann nämlich stehen uns einige beeindruckende Shows bevor, bei denen der Moshpit mehr als kochen wird.

www.dew-scented.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Processing Life
2. Rituals Of Time
3. Turn To Ash
4. Ruins Of Hope
5. Out Of The Self, The Prison Of Reason
6. Bled Dry
7. In Defeat
8. Never To Return
9. Vortex
10. Cenceptual End
11. Evil Dead
Gesamtspielzeit: 45:55

Juergen
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Beitrag vom 02.06.2005
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