LOST DREAMS - Tormented Souls
LOST DREAMS dürfte inzwischen jedem Österreicher ein Begriff sein. Die Innsbrucker, die durch erstklassige Live-Auftritte und den letzten Studioaufnahmen nationalen Ruhm geerntet haben, holen mit „Tormented Souls“ zum nächsten Schlag aus. Seit „Where God’s Creation Ends“ hat sich nicht viel geändert. Noch immer setzt man auf eingängige Melodien, getragen von abwechslungsreichen Riffs, verdunkelt durch diabolisch tiefe Growls, die nur kurz durch gekonnte Kreischeinlagen ergänzt werden. Auch die Veränderung des Line-ups änderte daran nichts, klingt doch Erwin Wibmer identisch wie einst Markus Wenzel. Geschwindigkeitsmäßig befindet man sich immer noch im gewohnten Mittelbereich, was den Gesang noch düsterer erscheinen lässt.

Wer LOST DREAMS noch nicht kennt, mag durch diese Beschreibung an typischen Melodic Death denken, wird aber schon nach dem ersten Track erkennen, wie sehr er sich geirrt hat. „Evil Unleashed“ startet ungewohnt schnell, aggressiv und behält diese Eigenschaften, trotz melodischer Zwischenspielen bei. Es wird dann durch das leicht doomige „Demonic Night“ abgelöst. Nur bei „Boodlust“ hat man sich mit seiner Eingängigkeit teilweise selbst ein Bein gestellt, da Teile dieses Songs sehr monoton wirken. Doch wie bei vielen anderen Alben lernt man dieses Lied durch mehrmaliges durchhören lieben. Neben den typischen Death Metal Elementen bieten LOST DREAMS hier auch ruhigere Klänge, wie der Anfang des Titeltracks und „Only A Dream“ beweißen. „Dying Emptiness“ erinnert sogar leicht an DREAM THEATER’s „The Glass Prison“. Damit die zweite Hälfte von "Tormented Souls" allerdings nicht zu ruhig klingt, hat man hier den Nackenbrecher des Albums, "Living In A Mess", eingesetzt, der auch mein persönliches Highlight darstellt. Der Kenner des Demos wird ein besonderes Vergnügen an „Always Beside You“ haben, da die Neuauflage zeigt, wie sehr sich die Tiroler seit 1997 verbessert haben. Für diejenigen, die noch weiter in Nostalgie schwelgen wollen, gibt es eine 2-CD-Version mit Neuaufnahmen und unveröffentlichten Tracks. Informationen dazu, erhält man auf ihrer Homepage.

„Tormendet Souls“ ist ein sehr gutes Album, das gekonnt an „Where God's Creation Ends“ anknüpft, sich aber leider nicht allzu sehr davon unterscheidet. Das Gefühl von zu viel Lyrics erschlagen zu werden, bildet einen weiteren Minuspunkt. Diese Dämpfer verschwinden aber spätestens nach dem 2. Durchlauf. Übrig bleibt ein weiterer Meilenstein des melodischen Death Metals.

www.lost-dreams.com

MP3 - FILES:
Evil unleashed (File liegt auf dw.com.com)

6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Evil Unleashed
2. Demonic Night
3. Bloodlust
4. Enchained In Darkness
5. Tormented Souls
6. Living In A Mass
7. Dying Emptiness
8. Only A Dream
9. Always Beside You
Gesamtspielzeit: 47:35

Lenny
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Beitrag vom 29.05.2005
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