PISSMARK - Amok
PISSMARK lautet der nette Name der Wiener Combo, welche anno 2003 aus ehemaligen Mitgliedern einer Band namens PIRANHA entstanden ist. Zwei Jahre später halte ich PISSMARKS erste Vier-Track-Demo-CD namens „Amok“ in der Hand. Das Cover entspricht den Assoziationen, welche man mit dem Bandnamen in Verbindung bringt. Eine heruntergekommene Toilette, mit einem sich in ein Pissoir übergebendem Mann und einer leblos am Boden liegenden halb nackten Frau, bekommt man auf dem Coverartwork zu sehen. Das Line-Up besteht aus Kine (Gesang), Ritchie (Gitarre), Oliver (Drums) und Berny (Bass). Letzterer musste den, bei einem Motorradunfall bis dato außer Gefecht gesetzten, Tschoatschie ersetzen.
Die Musik des Quartettes lässt sich am besten als Death- beziehungsweise Metalcore beschreiben. Am ehesten lassen sich Parallelen zu Bands wie zum Beispiel TOTENMOND oder CROWBAR ziehen. PISSMARK setzen auf raue und sehr direkte deutsche Texte. Kine nimmt sich kein Blatt vor den Mund und bringt seine Botschaften unmissverständlich auf den Punkt. Trotzdem handelt es sich dabei meist nicht gerade um lyrische Ergüsse. Zeitweise hinterlassen die Lyrics einen etwas faden Beigeschmack. Auffällig, dass die Vocals mit einem unüberhörbaren Hall-Effekt unterlegt sind. Den Anfang des etwas kurzen, 13-minütigen Demos macht der Titelsong „Amok“. Hier wird man sofort mit den bandtypischen Trademarks konfrontiert: ein schweres grooviges Gitarrenriff eröffnet den Song und wird dann durch die erste Strophe unterbrochen. PISSMARKS Lieder leben von den gut produzierten sowie eingespielten Gitarrenriffs, welche meist einen hohen Wiedererkennungswert haben. Hier wurde wirklich gute Arbeit geleistet. Da kann sich die eine oder andere Band in Sachen Demo-Produktion eine Scheibe abschneiden. Ein Anspieltipp ist der letzte Track namens „Eusebius“. Inhaltlich handelt die Nummer von einem pädophilen Geistigen. „Eusebius“ startet mit einem langsamen, einprägsamen Gitarren-Intro und pendelt sich jedoch bald im PISSMARK üblichen Tempo ein. Einmal mehr glänzt Gitarrist Ritchie und auch Oliver weiß hinter der Schießbude zu überzeugen. Die übrigen zwei Tracks „Selbsthilfegruppe“ und „Krüppel“ reihen sich in derselben Kategorie ein und rundet das Erstlingswerk der Österreicher ab.
Fazit: PISSMARK verstehen es gut ihre Version des Deathcores zu zelebrieren und klingen dabei ziemlich rau und brutal. Zwischendurch könnten vor allem die Texte etwas einfallsreicher und die Musik etwas abwechslungsreicher sein. Im Großen und Ganzen ist „Amok“ ein gelungenes Demo, welches trotz oder gerade wegen seiner kurzen Spielzeit Lust auf mehr macht. Bleibt den Wienern noch viel Erfolg bei der Suche nach einem Plattendeal zu wünschen.

www.pissmark.at


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Amok
2. Selbsthilfegruppe
3. Krüppel
4. Eusebius
Gesamtspielzeit: 13:08

Gunther
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Beitrag vom 23.05.2005
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