Die schwedische Abrissbirne DEFLESHED ist nunmehr mit Album Numero fünf am Start. Wer mit dem bisherigen Schaffen der Band vertraut ist, weiß was ihn erwartet, da der über die letzten Alben eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt wird. Soll heißen straighte, einfach gestrickte Thrash/Death-Granaten, die ganz klar die Handschrift ihres Schöpfers, Lars Löfve, tragen. Wer mir nicht folgen kann, lauscht bitte rasch mal rein, denn der Gute hat einen eigenen Stil beim Riffing, der Vergleiche schwer zulässt. Nachdem ich aber potenzielle neue DEFLESHED-Fans nicht ganz ohne Info dastehen lassen möchte, seien als Anlehnung furztrockene, hundertprozentig melodiefreie Riffs, die möglicherweise die härtesten Momente alter TESTAMENT, DARK ANGEL oder möglicherweise DESTRUCTION ins dritte Jahrtausend transportieren. Ausnahme bildet nur möglicherweise „Bulldozed“, das mit einer einfachen punkig/klassisch rockigen Melodie jeden von euch einladen dürfte kräftigst mitzugehen - der Song ist definitiv auch als Anspieltip geeignet und dürfte live ein Knaller sein.

Schlagzeug-Urvieh Matte Modin und dessen Fähigkeiten werden dem einen oder anderen durch sein Werken bei den Schwarzmetal-Hohepriestern DARK FUNERAL bekannt sein. Nicht zuletzt ist das keifende Organ von Fronter und Basser Gustav Jorde, das angepisst mit dem Charme eines mäßig gelaunten Kampfhundes dem Hörer nicht ohne ein gewisses Augenzwinkern die Lyrics vor die Füße kotzt, ein wichtiges Trademark des ureigenen DEFLESHED-Sounds. Dabei sind die Titel der Songs ebenso kultig wie die Nonchalance mit der die Schweden Trends einen großen Mittelfinger ins Gesicht strecken.

Für Fans der Band sei noch gesagt, dass der einzige Wermutstropfen des Albums die Tatsache ist, dass das Level des meiner Meinung nach besten Outputs „Under The Blade“ erneut nicht erreicht werden kann, da die Sonds dafür zu monoton sind. Nichtsdestotrotz, das Album ist gut! Wenn ihr also den perfekten Soundtrack für ein Crash-Car-Rennen auf einem Schrottplatz sucht, oder auch nur um beim Wohnungsumbau den Wohnzimmerkasten zu zertrümmern, dann greift auf „Reclaim The Beat“ zurück!