FORGOTTEN ANAMI - The Way Of Sense
Label: Eigenproduktion
Seit Sommer 2003 treiben FORGOTTEN ANAMI aus Wien in der hiesigen Szene ihr Unwesen, im Bandinfo charakterisiert die Band das geschaffene Klangbild als Alternative Metal. Fürwahr ein Begriff, der auf den ersten Blick nicht sonderlich viele Informationen preisgibt und somit eine nähere Beschäftigung mit der Musik der Jungs unumgänglich macht.

Konkreter werden die Jungs schon bei der Darlegung ihrer Lieblingsbands bzw. Hauptinspirationen: METALLICA, KILLSWITCH ENGAGE, IN FLAMES, CREED sowie BUSH.

Also eine unglaublich breite Palette an Einflüssen, welche die Burschen in ihren Kompositionen verarbeiten. Als die CD erstmals in meiner Anlage rotierte, begann die Spannung zu steigen, wie wohl der Sound einer Band, in der solch verschiedenartigste Hörvorlieben Berücksichtigung finden, wohl klingen mag. Freilich war die Erwartungshaltung nicht allzu hoch, da man von jungen Combos, die ihre ersten musikalischen Gehversuche wagen, ob der fehlenden Erfahrung (noch) keine Wunderdinge bzw. ob der geringen Budgetmittel natürlich keinen Topsound erwarten darf.

Daher sollte man die Güte haben, über so manche Kinderkrankheit hinwegzusehen: Egal, FORGOTTEN ANAMI schaffen es dennoch mühelos mein Interesse zu wecken, weil sie mit der nötigen Frische, aber auch einer Riesenportion an Idealismus ans Werk gingen, und das zählt allemal.

Insgesamt machen die Wiener dabei eine durchaus gute Figur, denn mit einer solch brisanten Mischung wird man freilich nicht alle Tage konfrontiert: Ewiggestrige Schubladendenker werden sich wohl angewidert von der Band abwenden, aber der denkbar unkonventionelle Toncocktail, der gekonnt Death- wie New Metal-Zutaten in sich vereint, aber auch Platz für eher sanftmütige Alternative Rock-Einsprengseln bietet, vermag doch durchaus zu munden. Auch gesangstechnisch setzt man auf Variabilität: Neumodische New Metal-Shouts, kraftvolle Death Grunts kommen genauso zum Einsatz wie klarer Gesang.

In Sachen Songwriting und der Umsetzung desselben kann der Formation ohne Wenn und Aber Talent bescheinigt werden. Und wenn auch das musikalische Erscheinungsbild noch trotz der zahlreichen, durchaus vielversprechenden guten bis sehr guten Ansätze noch etwas verbesserungswürdig erscheint, so ist es doch zu honorieren, dass die Band zweifelsohne einfach den Mumm hat, sich eine eigene Identität zu erarbeiten: Nämlich einen unverkennbaren Sound, der binnen weniger Momente mit der Band in Verbindung gebracht wird, was bekanntermaßen beileibe kein leichtes Unterfangen darstellt. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es mit Sicherheit noch einiger Stunden emsiger Aufbauarbeit im Proberaum, aber der eingeschlagene Weg wird sich mit Sicherheit nach und nach als der einzig richte erweisen. Denn: Wer braucht schon zum Teil billige Kopien wenn es Originale gibt?

Und wenn die Gruppe konsequent an ihren Songs feilt, und sich nicht all zu leicht unterkriegen lässt, dann wird auch sie ihren Weg machen. Daran besteht kein Zweifel...

forgotten-anami.com/


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sweet Sins Of Fear
2. Adios Desperado
3. Liar
4. Revenge Of Faith
5. Without Words
Gesamtspielzeit: 20:45

Hutti
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Beitrag vom 04.05.2005
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