GREGORIAN - The Dark Side The Original/Special Rock Edition
Label: Edel Records
Die deutschen GREGORIAN, allen voran Obermönch Frank Peterson sind ja an und für sich eine ziemlich außergewöhnliche Band, covern sie doch dem Volk bekannte Stücke auf ihre besondere Art, ganz nach ihren alten Vorbildern unter Benützung der gregorianischen Tonleiter, die ja nur aus sieben Tönen besteht. Allein wegen ihrer Andersartigkeit würde ich, angenommen ich würde sie noch nicht kennen, aufmerksam auf sie werden wollen.
So manche älteren Stücke von ihnen gefallen mir auch, nur leider hat mich besagte Veröffentlichung nicht wirklich begeistert und ich würde jene eher als „Verhunzung“ sondergleichen als als geglückte Interpretation der gecoverten Stücke bezeichnen.
Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass ich bei ihren Versionen von den ursprünglichen Songs immer das Original im Hinterkopf habe und so gesehen habe ich den Eindruck, dass fast alle Songs sich doch besser in der Setlist diverser Rockbands als in jener des abendlichen Betgesanges der vermeintlichen Klosterbrüder machen. So zum Beispiel „Ave Satani (The Omen)“, das ja schon mal von Marilyn Manson neu verfasst wurde und das spätestens wenn die Gitarren einsetzen jeden davon abbringen sollte, einen Kirchenchor mit einer E-Gitarre begleiten zu wollen. Beim darauffolgenden Stück, „Hurt“ von den NINE INCH NAILS, bevorzuge ich doch auch eher die Version von JOHNNY CASH, wenn es unbedingt eine gecoverte sein muss. An „More“ von SISTERS OF MERCY hat sich die Band leider ebenfalls vergriffen, der weibliche Gesang gibt dem Lied den Rest.
Allerdings muss ich sagen, dass es trotzdem einige Songs gibt, die mich zwar auch nicht vom Hocker hauen, aber durchaus als nette Hintergrundmusik dienen können. „Close My Eyes Forever“ oder „Gregorian Anthem“, das durch seine stark hervortretende orchestrale Begleitung echt gut gelungen ist, sind beispielsweise solche Stücke. Auch „Nothing Else Matters“, das zwar nie und nimmer an das absolut geile Original herankommt, aber irgendwie durch seine pompöse Aufmachung besticht, würde ich als eines der besten musikalischen Ergebnisse dieser Platte nennen.
Vielleicht bin ich ja nur zu blöd, um die eigentliche Genialität dieses Coveralbums zu erkennen, aber ich denke, dass GREGORIAN besser mit selbst konstruierten Songs fahren würden. Nichtsdestotrotz finde ich ihre Schnaps-(oder doch eher Messwein-?)idee, heutige Songs in gregorianischen Choral zu verpacken auch weiterhin interessant.


www.gregorian.de


3 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ave Satani (the Omen)
2. Hurt
3. My Immortal
4. The Four Horsemen
5. Unbeliever
6. More
7. Close My Eyes Forever
8. Gregorian Anthem
9. The Raven
10. Bonus Track: Nothing Else Matters
Gesamtspielzeit: 51:13

Kristina
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Beitrag vom 30.04.2005
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