Als Freund wüsten Grind-Gebolzes ist man von der Covergestaltung ja einiges an Brutalitäten gewohnt. Was EXTREME ECZEEM aber mit ihrem Debut vorlegen, kann einem echt dem Magen umdrehen: Zum Band- und Albumtitel passend, eine Collage der erdenklich ekelhaftesten Geschwüre und Hautvereiterungen. Mahlzeit! Treten wir also gespannt ein in das musikalische Häuschen von EXTREME ECZEEM.

CARCASS zu ihren alten Tagen ist eine akzeptable Annäherung, um den Sound von EXTREME ECZEEM zu beschreiben. Auch wenn sie natürlich niemals gut sind wie die seligen Briten. Aber schlecht sind die EXTREME ECZEEM (aus den Niederlanden) keineswegs! Sicher, die Ansprüche an Soundqualität und –Quantität (nur 19 Minuten sind ja nicht gerade eine Ewigkeit... ) dürfen nicht all zu hoch geschraubt werden. Und vom kompositorischen Aspekt her sind die acht Tracks dieser CD keine Wunderwerke. Aber die Besonderheiten, die das Sub-Genre so wohlschmeckend machen – crazy Wechselgesang mit Gedärme-Gurgel-Effekt (Gurgling rotting Feces, hehe!) und grobes Gehacke im laufenden Widerstreit zu hübschen Melodiebögen – wurden höchst erfolgreich umgesetzt. Das Booklet mit spaßigen Partyfotos (leider komplett in Niederländisch gehalten) vervollständigen den guten Eindruck: Hier stimmt einfach der Spirit.

EXTREME ECZEEM werden die Welt des melodischen Ekel-Grinds nicht komplett über den Haufen werfen, aber ich werde mich freuen, wieder von ihnen zu hören. Und diese Aufnahme hier verdient 5.5 Punkte.