INTER.FAKE - Demo Cd 2004
Label: Eigendproduktion
Nach dem Ende von RAMPAGE gegen Ende des Jahres 2002 war das Verlangen der einstigen Mitglieder weiterhin musikalischen Aktivitäten zu frönen, denkbar groß: Anstatt den weitaus bequemeren Weg zu wählen, und es sich auf dem heimischen Sofa gemütlich zu machen, um das Dasein eines ausschließlichen Musikkonsumenten zu fristen, begann man sich lieber neuen musikalisches Projekten zu widmen.

Sänger/Gitarrist Alex Zilinski sowie Schlagzeuger Roman Lugmayr hoben nach einem kurzen Intermezzo mit ihrer Band NOOTROPIC im Vorjahr (ergänzt mit Bassist Erwin Bruckmüller) die Band INTER.FAKE aus der Taufe.

Das erste Ouput dieser Zusammenarbeit rotiert also in meinem Player, und eines darf ich gleich vorausschicken: Es stellt mit Sicherheit alles in den Schatten, was die früheren Bands der drei Akteure jemals produzierten. Kein Wunder: Wer sich über viele Jahre im Proberaum die Finger wund spielt, und dabei Wert auf eine entsprechende Weiterentwicklung seines Schaffens legt, wird früher oder später ein beträchtliches musikalische Level erreichen.

Verstanden sich RAMPAGE eher als Spross der aufstrebenden New Metal-Szene, schlagen INTER.FAKE ihre Zelte eher im Bereich New/Alternative Rock auf. Obwohl freilich auch härtere Gitarrenriffs den Stücken zu mehr Ecken und Kanten verhelfen, stehen diese nicht zwingend im Vordergrund, denn der Ausstattung des Songmaterials mit feinen Melodiebögen wurde bei Kompositionsprozess wesentlich mehr Bedeutung beigemessen, was zur Folge hat, dass so mancher Song so dermaßen eingängig erscheint, dass stellenweise fast schon der Begriff "Alternative Pop" angebracht ist.

"Das ist doch Kommerz!", werden verbohrte Szenewächter entrüstet aufschreien. Ja, könnte man meinen, aber schlussendlich ist es nicht weiter von Belang, ob nun ein Stück als "trendy/untrendy" oder "hart oder soft" klassifiziert werden darf, sondern ob der Sound gängigen Qualitätsstandards gerecht wird, oder eben nicht.

Und genau diese vermag der Sound von INTER.FAKE zu erfüllen: Zilinski hat sich augenscheinlich nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Sänger bedeutend weiterentwickelt, die Songs wirken allesamt äußerst durchdacht, aber auch nicht zu aufgesetzt, und bahnen sich rasch ihren Weg in die Ohren des Zuhörers: Allen voran das fabelhafte, hymnenhafte Prachtstück "Persecuted" hat es mir angetan, die übrigen Songs können dieses Niveau zwar nicht ganz erfüllen, aber verdienen es trotzdem allemal, als hochwertig dargelegt zu werden.

Anspruchsvoller und dennoch leicht zugänglicher Alternative Rock, der aber auch Emotionen ausreichend Freiräume gewährt, und nicht zu sehr auf Erfolgsversprechende Strukturen angelehnt ist, sondern auch den eigenen musikalischen Ansprüchen Genüge tut. Mehr davon!

www.interfake.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Close Enough
2. Persecuted
3. Going Down
4. Far Away
Gesamtspielzeit: 15:28

Hutti
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Beitrag vom 10.04.2005
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