VAVEYLA sind nach Y.O.C. schon der zweite brauchbare musikalische Export aus der Türkei. Musikalisch geht es hier, obwohl in nur etwas mehr als einer halben Stunde fünfzehn Songs geboten werden, in die melodische Doom Death Metal-Richtung, wobei mir zuallererst einmal die Gitarrenarbeit sehr positiv auffällt. Ergreifende, tieftraurige Melodien werden da aus den Saiten gezaubert, dass man sich gleich ein wenig an solche Meister der Melancholie wie MY DYING BRIDE oder auch alte ANATHEMA erinnert fühlt.

Sicher ist bei den vier türkischen Jungs noch nicht alles perfekt, so klingt der Normalgesang schon recht schräg, was einem teilweise etwas den Hörgenuss verdirbt und der Sound des Demos ist relativ dumpf ausgefallen, doch welche Band hatte in ihren Anfangstagen nicht solche oder ähnliche Kinderkrankheiten? Zumindest war der Sound auf dem ersten KATATONIA-Demo, um bei einer (damals noch) stilistisch ähnlichen Band zu bleiben auch nicht besser. Allerdings erzeugten KATATONIA durch den ausdrucksstärkeren Gesang eine bedrückendere Stimmung als VAVEYLA es auf „Abandoned Like A Lighthouse“ vermögen.

Nichtsdestotrotz sollte man die Jungs mal im Auge behalten, Potential ist auf alle Fälle einmal vorhanden. Warten wir einmal ab, was sich in der Türkei auf dem Metal-Sektor noch so zusammenbraut.