JERX - Daughter
Graz ist ja ne schöne Stadt. Weltkulturstadt. Graz hat aber mehr als Krainerwürstel, Eiergasserl und einen mit Drogendealern besetzten Stadtpark zu bieten: Nämlich gute Musiker. Einen Eindruck darüber verschaffen uns JERX. Diese Truppe ist im Grunde genommen nicht unbekannt. Sie haben schon Nachwuchstitel gewonnen, Scheiben veröffentlicht, große Bands supportet. Nun gehen die Steirer mit ihren Silberling „Daughter“ an den Start und mischen die Rockszene auf.
Die fünf Grazer von JERX machen ihr eigenes Ding. Sie geben sich keinen Einflüssen hin. Das ist sofort hörbar. Sie nehmen ihre Musik ernst, stecken Energie hinein. Umso verwunderlicher, dass die Jungs ihre CD selbst verschicken müssen, anstatt dass das ein Label übernimmt. Zumal ihre EP „Wrong World“ aus dem Jahr 2000 über Knöbl Records erschien. 2003 heizte JERX die Fans von DIE HAPPY und BLACKMILK bei Konzerten an. Im gleichen Jahr setzten sich die Jungs dran, ihr neues Album in die Wege zu leiten unter der Regie von Reinhard „Bux“ Brunner. 2004 waren sie für den österreichischen Pop-Förderpreis nominiert. Pop? Nun gut, muss ein sehr weit definierter Wettbewerb sein. Denn als Pop lässt sich die Musik der Grazer - oder sagen wir Steirer, da eigentlich nicht alle aus der Landeshauptstadt kommen – nicht bezeichnen. Der Stil geht eher in die Richtung Independent/Alternative. JERX macht die Sache gut. Die zehn Songs sind durchgehend interessant und entfalten die unterschiedlichsten Noten: mal wie eine Moritat, mal wie ein Feuerwerk. Hinzu kommt das Organ des Sängers, das variabel wäre. Wäre: Denn die Scheibe hat ein Manko. Es ist zu lethargisch. Die fünf Musiker brechen zu selten aus ihren großteils starren Melodieformen aus, variieren mit den Lagen zu wenig. Ab und zu mal auf die Tube zu drücken, oder mit der Gitarre mal ein extravagantes Solo einzustreuen (wie bei „Bikini Larva“), hätte dem Album gut getan. „Daughter“ hat zwar hohe Qualitäten. Es wäre aber mehr rauszuholen gewesen.




www.jerx.cc


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Daughter
3. Empty
4. Alone
5. Killergirl
6. Hate Love
7. Taste Of Lost Emotions
8. Bikini Larva
9. Broken Memories
10. Bloody Game
Gesamtspielzeit: 41:27

Philipp
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Beitrag vom 17.03.2005
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