Brasilien – Spanien. SEPULTURA – KOMA. Diese Vergleiche haben sich mir unmittelbar nach dem Opener dieser Scheibe, „Protestantes“, aufgedrängt. Doch diese in Spanien bereits recht bekannte und angeblich erfolgreiche Band belehrt uns schon mit dem darauf folgenden Track eines Besseren. Die anfänglich in den Vordergrund getretenen Parallelen verwischen sich mehr und mehr und zurück bleibt eine zwar noch immer an diverse Bands erinnernde Mischung, die sich jedoch die Bezeichnung „Kopie“ zu keiner Zeit verdient. KOMA gehen den, meiner Ansicht nach steinigeren Weg und werfen ihre Inspirationsquellen, die da sicherlich SEPULTURA, MOTÖRHEAD, HEROES DEL SILENCIO, MONSTER MAGNET und STEPPENWOLF wären, in einen überdimensionalen Mixer und kreieren ihren eigenen Cocktail. Wobei die für unsere Breitengrade teilweise gewöhnungsbedürftigen spanischen Texte als Kirsche angesehen werden dürfen – der eine mag sie, der andere wiederum nicht. Mit „El Muro De Berlin“ wagt man sich anfänglich sogar an einen französischen Chanson begleitet von Akkordeonklängen heran, der neben dem Schüttelreimsong „Baga, Biga, Higa“ zu den abgedrehten Momenten dieser Veröffentlichung gezählt werden kann. Außer Acht lassen darf man bei der Truppe aber nicht, dass es sich mittlerweile schon um das fünfte Album handelt, das sie unters Volk bringen. In Anbetracht dessen ist es zwar immer noch eine relativ abwechslungsreiche Veröffentlichung, die durchwegs rockt, Verbesserungen aber dennoch vertragen könnte. Für den großen internationalen Durchbruch dürfte der Zug aber schon abgefahren sein.