GOD DETHRONED - The Lair Of The White Worm
Label: Metalblade
Brachialität und Harmonie sind ja keine Zustandsbeschreibungen, die sich zwangsläufig ausschließen. In der Musik, vor allem im Metal-Bereich, sind sie eng miteinander verknüpft. Dabei gibt es ganz feine Nuancen. Die Härte und die Melodie müssen aufeinander abgestimmt sein. Wie schlecht das Album, wenn die beiden Komponenten nicht fließend sind und miteinander ein musikalisches Gefüge projizieren. Dann arbeiten die beiden stilistischen Mittel gegeneinander und zerschneiden das Songwriting. Es gibt gute Vertreter dieser Ansätze. DIMMU BORGIR, GRAVEWORM, AMON AMARTH, die Liste lässt sich beliebig fortführen. Worauf viele Bands zurückgreifen, ist das Keyboard mit seinen symphonischen Elementen. Schwieriger haben es da die Truppen, die auf diesen Zusatz verzichten, aber dennoch eine hervorragende Atmosphäre aus Brachialität und Harmonie schaffen. GOD DETHRONED gehören zweifelsohne dazu und unterstreichen ihr Können mit dem aktuellen Werk „The Lair Of The White Worm“. Death Metal vom Feinsten.
Die vier Mannen kreieren mit diesem Silberling erneut ein Wechselspiel aus treibenden Riffs, die oft von melodischen, schier gar romantischen Soli unterbrochen werden. Die haben sich gegenüber dem Vorgängeralbum um einiges vermehrt. Mit ein Grund ist der neue Gitarrist Isaac Delahaye, betont die Band selbst. Er hat den bisherigen Mann an den sechs Saiten, Jens ersetzt. Auch Bassist Beef kehrte der Truppe den Rücken, für ihn kam Henk Zinger.
Riffs und Soli haben jeweils weiche Übergänge. Kein Lied der Scheibe ist ruppig, kommt durch diese Spielart gestelzt rüber. Fertigkeiten, die wir eigentlich fast nur von CARCASS kennen. Ohnehin gibt es Parallelen zwischen beiden Bands, was den Songaufbau betrifft. Hinzu kommt noch das Organ von Sänger Henri Sattler, das seinem CARCASS-Kollegen zu „Swansong“-Zeiten ähnelt.
GOD DETHRONED zeigen auch mit diesem Album ein hohes Maß an Versiertheit. Von Monotonie ist keine Spur auf „The Lair Of The White Worm“. Denn die Musiker schaffen es in jedem Lied, keinen Anflug von Wiederholung aufkommen zu lassen – weder bezüglich zu schon gehörten Stücken auf der Scheibe, noch in den Liedern selbst. Genau da liegt ein kleiner Knackpunkt. Die Verspieltheit raubt so manchem Song die Zuordnung von Strophe und Refrain. Diese für andere Bands bezeichnende Struktur durchbrechen GOD DETHRONED gerne. Das macht ihre Musik auf der anderen Seite wiederum interessant. Ein ähnliches Phänomen, das auch den einstigen THANATOS einen individuellen Stempel aufdrückte. Jeder neue Hörgang von „The Lair Of The White Worm“ offenbart neue Facetten.






www.goddethroned.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Nihilism
2. Arch Enemy Spain
3. Sigma Enigma
4. The Lair Of The White Worm
5. Rusty Nails
6. Loyal To The Crown Of God Dethroned
7. Last Zip Of Spit
8. The Grey Race
9. Salt In Your Wounds
Gesamtspielzeit: 40:10

Philipp
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Beitrag vom 06.03.2005
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