Auch wenn im Infoblatt zu dieser Band als Gründungsjahr 2002 genannt wird, war es unnötig anzuführen, dass die Mitglieder schon Erfahrung in diversen anderen Bands sammeln konnten. Das hört man den Jungs nämlich verdammt noch mal an. Mit deutlich mehr Verwunderung habe ich vernommen, dass diese talentierte und stilistisch aufgeschlossene Truppe aus dem Urlaubsland Griechenland stammt. Neben jeder Menge Tzatziki und Ouzo dürften amerikanische sowie europäische Kollegen ebenfalls als legitimes Suchtmittel auf dem Speiseplan stehen.

Die Verschmelzung von treibenden wie auch melodischen Death-Metal-Parts, progressiven Power-Metal-Gitarren, atmosphärischen Momenten, thrashigen Riffs und einem ebensolchen Gesang ist ihnen auf jeden Fall erstklassig gelungen. Wer bei „The Chains…“ allerdings auf den berühmten Knüppel aus dem Sack wartet, vergeudet seine Zeit vergeblich. Denn trotz der Death/Thrash-Bezüge treten die gemäßigteren Power/Progressive-Anleihen vermehrt in den Vordergrund. Doch selbst ich, der mit den letztgenannten Genres nicht wirklich was anfangen kann, muss zugeben, dass die Mischung hier einfach dermaßen gut gewählt wurde, so dass man nicht in Rifforgien erstickt, sondern immer rechtzeitig die Bremse zieht wenn man hart an die Grenze zusteuert. Weiteres Plus ist die hervorragende Soundqualität, die noch dazu im eigenen Studio erschaffen wurde. Wenn man schon unbedingt nörgeln möchte, so könnte man das fehlende, wirklich alles überstrahlende Highlight auf dem Album anführen. Problematisch wird es dabei nämlich im letzten Drittel, da man zwar immer noch eine solide Leistung vollbringt, doch selbst diese bei knapp 45 Minuten einmal nicht mehr ausreicht, um voll abzugehen. Bei dem Potential, das in dieser Band steckt, bin ich mir aber fast sicher, dass auch dieser Wehrmutstropfen bis zum nächsten Release ausgemerzt werden kann.