Angst vorm Doktor? Ganz zu Recht! IMPALED sind wieder da, und auf ihrem dritten Longplayer „Death After Life“ tauchen sie wieder tief ein in die Welt von Skalpell, Blut und Wahnsinn.

Die geistige Gesundheit eines Mediziners kann ja durch den steten Umgang mit Tod und Leiden durchaus etwas strapaziert werden – mitunter weiß er dann nicht mehr, ob er jetzt im Auftrag von Leben oder Tod steht, und ob die Bakterien und Viren das zu Tötende sind, oder am Ende doch eher der Mensch … Für den Patienten eher unangenehm, den verdrehten Musikern von IMPALED aber ein Genuss: Voller Hingebung kleiden die grenzdebilen Amis (Interviews lesen! Was da teilweise für Kommentare kommen …) den Wahnsinn der Götter in Weiß in herrlich morbide Töne zwischen Death und Grind.

Wer IMPALED nicht kennt, dem kann als Orientierung (Achtung, Sakrileg …) getrost CARCASS angegeben werden – grantige Riffs, zartschmelzend-melodische Soli, und ein superber Hoch-Tief-Wechselgesang garantieren einen herausragenden Hörgenuss. Trotz vieler Parallelen sind IMPALED aber wesentlich mehr als ein Klon der vielleicht geilsten Grind/Death-Partie ever, meiner Meinung nach auch wesentlich eigenständiger als EXHUMED, die ja auch nicht schlecht sind, zeichnet sie doch eine ganz eigene Art humorvoll-kranker Atmosphäre aus. Diesmal gibt es sogar stellenweise Keyboards und Streicher zu hören. Gewöhnungsbedürftig, aber der abgefuckten Stimmung von „Death After Life“ höchst zuträglich. Eine solche Kombination aus fauligem Wahnsinn und schönster Melodie findet man nicht alle Tage!

„Death After Life“ ist also definitiv eine dicke Empfehlung wert! Im Vergleich zum Vorgänger „Mondo Medicale“ ist der Sound zwar leider ziemlich dünn geraten, aber das ist verschmerzbar, die Qualität der Kompositionen verdient nämlich auf jeden Fall die Aufmerksamkeit würdiger Lauschlappen. Anhören!