IVORY NIGHT - 7 - Dawn Of The Night
Label: Eigenproduktion
10 Lenze zählt die Band IVORY NIGHT, eine lange Zeit um ein Album aufzunehmen, und endlich ist es soweit, mit „7 - Dawn Of The Night“ wagt man sich endlich an die Öffentlichkeit, nach 6 teils unfertigen, missglückten Demos. Doch darüber sollte man nicht unglücklich sein, denn das Resultat des Reifeprozesses ist klar zu hören:

Frisch klingender, kräftiger, Powermetalsound dröhnt aus allen Boxen, und macht den genannten Vorbildern IRON MAIDEN und HALLOWEEN alle Ehre. Wenn man genau aufpasst, kann man auch eine kleine Brise JUDAS PRIEST ausmachen. Doch diese sind nicht die einzigen Vergleichsbands, die mir in den Sinn kommen. So erinnert mich Patrick Fuchs Gesang ein bisschen an Hansi Kürsch in seinen Anfangstagen: Kraftvoll, sein eigenes Potential noch nicht ausschöpfend, doch mit der momentanen Aufgabe ein klein wenig überfordert. Was sich keineswegs negativ auswirkt, sondern dem Gesang noch ein Quäntchen mehr an Glaubwürdigkeit verleiht. Damit ist der BLIND GUARDIAN Vergleich allerdings noch nicht vorbei. Auch die Lyrics leiten oft auf eine mystische, aber leider auch undurchsichtige Schiene. Glücklicherweise halten sich diese Lieder mit den nachvollziehbaren im Gleichgewicht. Obwohl sich der Gesang, durch erstklassige Wechsel der Stimmlagen effektvoll in den Vordergrund drängt, geht der Großteil der Ohrwurmqualitäten auf das Konto der beiden Gitarristen, die es schaffen mit überdurchschnittlich guten Soli und Zwischenspielen zu punkten. Power Metal untypisch wird hier auf zuviel Bombast verzichtet, auch Chöre sind selten, und drängen sich nur bei „Mother Earth“ in den Vordergrund. In einem Genre wo sich Perfektion und Individualität oft widersprechen macht es auch nichts, dass diese nicht wirklich mit der aktuellen Konkurrenz mithalten können.

Auf „7 – Dawn Of The Night“ befinden sich eine ganze Reihe von schnellen Nackenreißern bis mid-tempo Krachern mit Ohrwurmqualitäten wie „Killer7“ „Salvation Is An Honest Man“ oder „Twilight Into Darkness“, aber auch mit einer romantischen Ballade, kann man dienen: „My Dearest Love“ ist ein - leider zu – typischer Lovesong der erstmals nur wie eine Geschwindigkeitsbremse mitten im Album sitzt, bis er durch Patricks raue Stimme einen ähnlichen Charme entwickelt, wie wenn Chris Boltendahl „Emerald Eyes“ trällert.

Mit diesem Album haben sich IVORY NIGHT selbst übertroffen, denn trotz der vielen Einflüsse haben sie es geschafft, eine eigene Richtung einzuschlagen in der sie glänzen können. Man kann nicht wirklich davon sprechen, dass sie eine „Marktnische“ gefunden haben, jedoch kann man durch frischen Klang überzeugen, und Bands, die den ausgelutschten Bombast Pfad folgen, sicherlich noch übertrumpfen.

www.ivorynight.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The 7th Sea
2. Killer 7
3. And I Fly
4. Salvation Is An Honest Man
5. The Ghost
6. Mighty Wings
7. Insane
8. Beyond The Pain
9. My Dearest Love
10. Children Of Thorns
11. Twilight Into Darkness
12. Overture
13. Never Be My Friend
14. Mother Earth
Gesamtspielzeit: 56:49

Lenny
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Beitrag vom 22.02.2005
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