Winterzeit. Melancholie. Die Gefühle sind im Stand-by-Modus. In dieser kalten Jahreszeit ist jeder warme Lichtblick die Erfüllung des Tages. CARPATHIAN DREAM stimmen darauf ein. Tristesse, Schwermut, Elegie, Moritat – Kurzbeschreibung eines musikalischen Schaffens. Die Norddeutschen legen ihr aktuelles Werk „A Story About Those Who Tell“ vor. Ein Werk mit Lücken. Die sechs Musiker verfolgen ihr Ziel eisern, die passende melancholische Musik zur Winterszeit zu kreieren. Es ist das Wechselbad des musikalischen Ausdrucks, den die Truppe in diesem Sinn verarbeitet. Den harmonisch-traurigen Gitarrenriffs folgt zumeist ein ruhigerer Part auch mal akustisch angelegt. Den Gesang dominiert Christian Wessel, wird aber unterstützt von seiner Kollegin Christine Gramatke. Mit Verlaub, aber solch eine melancholische Stimmung, wie sie einst GIANT’S CAUSEWAY schufen, gelingt CARPATHIAN DREAM nicht. Das große Manko der norddeutschen Band ist der holprige Songaufbau. Nichts ist im Fluss – und wenn, wird er jäh unterbrochen. Hinzu kommen die Organe der beiden Sänger. Mit Verlaub. Genau daran müssen sie noch arbeiten. Erstens sind sie auf dem Album zu sehr in den Vordergrund gemischt. Außerdem fehlt es ihnen an Fülle und Durchhaltevermögen in der Stimme. Irgendwie klingt das Ganze manchmal zu schief. Besser wird es allerdings, wenn die Band ihren melancholischen Pfad verlässt und vor allem gegen Mitte der Scheibe mal härtere und schnellere Töne wie im dann eingängigen „Human Being“ anstimmt. Dann passt dieses rohe musikalische Gesamtgefüge besser zusammen. Der Scheibe hätte es auch ganz gut getan, öfter mal einen sphärischen Klangteppich aus dem Keyboard unterzulegen. Das hätte den Liedern vielleicht eine variablere Note gegeben.
www.carpathiandream.de
Beitrag vom 18.02.2005 Zurück
|