HODSON - This Strange World
Label: Frontiers Records / Soulfood
Inzwischen dürfte bekannt sein, was man vom durchschnittlichen Frontiers-Release in etwa erwarten kann: überwiegend durchschnittliche AOR/Melodic Rock-Mucke, entweder pendelnd zwischen sagenhaft abgegriffen und schlicht langweilig oder beständig und hörbar. Größere Abweichungen gibt’s in der Regel nur ins Bodenlose. Daran gemessen bewegt sich das Debut-Trio um Namensgeber und Produzent Paul Hodson (hauptsächlich mit Bob Catley und TEN, früher auch mit HARDLINE unterwegs) ungefähr im dritten Obergeschoss des Melodic Rock (mit etwas Metal) und somit weit über den meist italienischen Kollegen. Der ROYAL HUNT-ähnliche Opener macht schon mal funktionsbewusst hungrig auf mehr, das etwas zu lange, nahöstlich angehauchte „Jelunda“, eine Weichkeks-Ballade nach dem patentierten JOURNEY-Schema mit ordentlich Keyboard-Kleister, kann allerdings nicht mal ansatzweise sättigen. Das sogar noch längere „The Calling“ macht da deutlich mehr Spaß, wenn auch die oben genannten Dänen und ihr „Cold City Lights“ dazu der Keys beraubt werden. Hodson selbst verfügt über eine engagierte, schön raue Stimme, kann definitiv die Gitarre bedienen und weiß zumindest meistens, wann die Keys zu penetrant zu werden drohen. Klanglich hat er beinahe das Maximum aus dem schalen Frontiers-Budget heraus gepresst; lediglich der etwas simple Drumcomputer fällt negativ, aber nicht allzu sehr, auf. Hinter den zentralen „English Rose“ und „Shamen Eyes“ verbergen sich richtiggehend in geilen Soli und Riffs ertrinkende Abgehnummern mit raren (80er BLACK SABBATH mit Tony Martin-) Metal-Anleihen. Die gelegentlichen Synthie-Intros sind gar nicht mal so fehl am Platze, denn die Gitarrenpower stimmt beinahe immer, was die schnellste Nummer „Soulman“ musterhaft demonstriert. Gerade die letzten paar Songs, inklusive der saftigen, ultraausführlichen Coverversion von „(A) Light In The Black“ (RAINBOW zur Glanzphase), brettern für melodischen Stoff recht gewaltig durch die Gehörgänge. Ich, jedenfalls, habe mich lange nicht so gut mit einem Frontiers-Release amüsiert…

www.hodson.uk.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. This Foolish World
2. Jelunda
3. The Calling
4. My Savior
5. English Rose
6. Shamen Eyes
7. Soulman
8. Light In The Black
9. The Swan
Gesamtspielzeit: 58:55

Tobias
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Beitrag vom 16.02.2005
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