ANVIL OF DOOM - Deathillusion
Label: Xtreem Music
Mächtig auf den Putz haut der Pressetext zu diesem Release, in dem es unter anderem heißt: „Wenn diese Band bei einem Label wie Nuclear Blast untergekommen wäre, dann würde man jetzt schon von den neuen Melodic-Death-Heroen reden… (stattdessen ziehen sie es jedoch vor, CHILDREN OF BODOM-Klone wie IMPERANON zu signen, haha)“ Große Worte, für die man selbst jedoch, wenn man die gesamt Laufzeit hindurch betrachtet, nicht die Bestätigung erbringen kann.

An mangelndem technischen Können und an Ideenarmut kann es bei diesem spanischen Sechserpack jedoch nicht liegen. Denn hier jagt beinahe ein anspruchsvolles Riff das andere und ich bin mir fast sicher, dass die Herren ihre Songs auch im Schlaf vortragen können. Paradoxerweise ist es in diesem Fall einmal nicht eine fehlende Zutat, sondern vielmehr das Vorhandensein zu vieler Ingredienzien. Wenn man nämlich schon am Melodic-Death-Metal-Thron rütteln möchte, dann sollte man gefälligst auch diese Art von Musik im Angebot haben. Irgendwie hege ich jedoch den Verdacht, dass man eher auf Teufel komm raus beweisen möchte, dass man sich technisch mit Bands wie CHILDREN OF BODOM messen kann und das Wesentliche dieses Genres dabei auf der Strecke bleibt. Klar, es finden sich auch mitreißende Parts, die so mit der richtigen Mischung aus Intensität und Melodie vorgetragen werden, doch meist müssen die guten Ansätze zu Gunsten der technischen Verspieltheit der Musiker weichen. Wer sich an den teilweise schon an Power Metal grenzenden Verunglimpfungen schadlos halten kann und auf stilistische Vielfalt steht, wird wahrscheinlich sogar seine helle Freude an diesem Werk haben. Mir hingegen fehlt hier einfach die Geradlinigkeit, die einen entspannteren und direkteren Hörgenuss der Stücke ermöglichen würde.

Wer sich mit melodiösem Metal der Marke IN FLAMES und einer gewaltigen Portion Abwechslungsreichtum anfreunden kann, sollte trotzdem unbedingt einen Probelauf starten. Vielleicht ist ANVIL OF DOOM ja gerade für euch die neue Sensation, als die sie sich selbst anpreisen.

www.anvilofdoom.com/


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Chaos
2. Mr. Suic’hyde
3. Forgotten Embryos
4. Millennium
5. Purifying Rain (instrumental)
6. Everlasting Pain
7. Dreams Voyager
8. ... Waiting
9. H3
10. Let The Earth Breathe
Gesamtspielzeit: 45:45

Juergen
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Beitrag vom 31.01.2005
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