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CONQUEST OF STEEL -
Label: No Face Records |
Es steht wieder mal eine Band auf, die für sich eine außerordentliche Stellung in Anspruch nimmt. „Britain’s finest heavy metal warriors“, heißt es im Beipackzettel von CONQUEST OF STEEL. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Rezensenten oder hören Sie selbst. Nun gut, lest erstmal, was wir über das erste Album der Insulaner schreiben. Dann könnt Ihr immer noch entscheiden. Bezüglich der hohen Meinung von sich selbst, muss man den fünf Jungs sagen: So gut seid ihr nicht. Also irgendwie kommt einem der Stil bekannt vor. Wo haben wir denn diese Anleihen von CONQUEST OF STEEL schon mal gehört? Gute Frage, muss lange her sein. Grübel, grübel und studier, noch zwei Schnäpse und ein Bier. Siehe da, des Rätsels Lösung kommt mit BLIND GUARDIAN zu Zeiten, als sie fast noch keiner kannte. „Follow The Blind“ hieß die Scheibe, Hansi Kürsch klang noch lahmarschig und unmotiviert, die Musik war aber schon ziemlich gut. Okay, mit BLIND GUARDIAN ging’s dann mit „Tales From The Twilight World“ so richtig bergauf, in Insiderkreisen immer noch die legendärste Scheibe der Deutschen. Also, die Parallelen sind gefunden von CONQUEST OF STEEL. Denn auch bei dieser Band verhält es sich ähnlich. Die Musik macht Spaß, nur der Gesang nervt. Vor allem die Gitarristen lassen ihrer Spielfreude freien Lauf. Das gesamte Songwriting basiert auf Abwechslung, wie sie so manch anderer Band gut täte. Denn die Briten lassen sich etwas einfallen. Sie variieren. Eingängige Riffs, ruhige, heroische Passagen, Fantasy-Sphäre. Ziemlich gut das Ganze, wenn man mal von der gnadenlos dünnen Produktion absieht. Wäre die druckvoller ausgefallen, hätte diese Band einige Pluspunkte mehr eingefahren. So bleibt sie aber nur oberes Mittelfeld. Denn sobald der Sänger einsetzt, läuft es einem kalt den Rücken runter. Wie gesagt, das musikalische Grundgerüst ist gut gelungen, wenn auch etwas veraltet. Aber Dan Durrant am Mikro zieht wirklich keine Wurst vom Teller. Ihm fehlt einfach das gewisse Etwas. Sein dünnes Organ hat kein Charisma, keine Fülle. Das zieht die Qualität seiner Mitstreiter nach unten. Als bestes Stück kristallisiert sich „In Victory Or Death“ heraus. Durrant gibt sich ein Wechselspiel mit gesprochenen Passagen. So muss Fantasy-Metal sein, anregend, interessant. Tja, leider kann CONQUEST OF STEEL dieses Level nicht die ganze Scheibe hindurch halten. Wenn Durrant noch etwas an sich arbeitet, dann könnte das noch was werden. Es ist ja erst die erste Scheibe der Briten. Aber Posen können sie schon wie die Großen, die besten Heavy-Metal-Krieger, die die Insel zu bieten hat – global gesehen natürlich noch vor MANOWAR.
www.conquestofsteel.co.uk
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Beitrag vom 29.01.2005 Zurück
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